Schau deiner Angst in die Augen.

Panikattacken (von Ilka Darnstedt)

Wenn du Panikattacken hast, dann gibt es Anteile in dir die Angst haben.

Und weil du diese Anteile unterdrückst, verdrängst, missachtest, es nicht zulässt sie zu fühlen, werden sie dann immer mächtiger und mächtiger und müssen sich ab einem gewissen Punkt in einer Panikattacke entladen.

Das kann man sich so vorstellen, durch einen jeden Verdrängungsvorgang wird energetisch betrachtet eine weitere Minischicht über dieses verdrängte Urangstereignis gelegt. Dadurch wird das Spannungspotential jedesmal immer etwas größer und größer. Das ist ja der Grund warum Verdrängung nie dauerhaft funktioniert (nicht nur was Ängste betrifft), weil irgendwann ist die damit verbundene emotionale Spannung so groß, dass es nicht mehr im Unbewussten verbleiben kann und immer wieder durchbricht und dann also diese Ängste bewusst fühlbar werden, und man dann aber auch von ihnen überwältigt wird, weil sie ja bereits so übermächtig heftig mit emotionalen Spannungen aufgeladen sind, dass im Mensch quasi sozusagen die Sicherungen durchbrennen.

Würdest du dich nicht weigern diese Angst schon lange vor der Panikattacke zu fühlen, also jedes Mal wenn sie im Kleinen getriggert wird, bereits das würde ausreichen, weil sich durch das Fühlen, was ja gleichzeitig auch ein Annehmen ist, die Spannungsenergie aus dem Anteil entlädt und darum nicht weiter aufbauen kann. Dieses Fühlen muss also von der Art sein, dass man sich idealerweise erlaubt diese Angstenergie im ganzen Körper zu fühlen, so dass diese Energie auch mit allen Chakren in Berührung kommt und dadurch automatisch dieser Prozess der Transformation einsetzt. Nach der Transformation des Angstgefühls steht sie dir dann als positive Kraft zur Verfügung.

Damit wäre der natürliche Umgang mit Angst auch schon beschrieben, weil natürlich ist es ja sogar der Sinn der Angst, dass man sie fühlt. Und natürlich entstehen Probleme im Leben des Betreffenden, wenn er sich weigert sich diesem natürlichen Vorgang des Umgangs mit Angst hinzugeben, wenn die Angst also nicht gefühlt, sondern verdrängt wird, sozusagen so oft verdrängt wird, bis sich so riesige Mengen an Angst angesammelt/aufgebaut haben, dass sie sich zwangsläufig wie ein Gewitter entladen müssen, Panikanfall genannt. Wenn von Angststörung die Rede ist, dann ist also eigentlich dieser Vorgang gemeint, der normale fühlende Umgang mit Angst ist gestört. Dieser Vorgang findet nicht mehr freiwillig statt, sondern erst wenn sich so viel Angst aufgestaut hat, dass der Betreffende handlungsunfähig vor sich hin schlottert.

Die Heilung besteht nun natürlich darin, aufzulösen was da blockiert, das kann ja vielerlei sein, bis hin zu Verboten die Angst zu fühlen, usw. (Fühlen ist ja weiblich, Yin und so sind wir hier sogar ganz nahe auch beim Thema Unterdrückung der Weiblichkeit, dem ja viele Menschen in unserer Gesellschaft frönen.)

Das Problem ist also nicht die Angst, sondern deren Missachtung und daraus ergibt sich bereits der nächste Heilungsimpuls dem es zu folgen gilt, nämlich diese Angstanteile zu finden, sie zu erkennen, sie anzuerkennen. Dazu weiter unten gleich mehr. Zuvor möchte ich noch ein weiteres Thema ansprechen: Wir haben also Angstanteile in uns, das ist normal. Es wird immer wieder vorkommen, dass sich Angstanteile in uns bilden, dies gehört zur Natur unseres Seins. Aber es wäre auch normal, dass wir Anteile in uns haben, die ruhig und besonnen sind, auf die wir gerade in solchen Paniksituationen zurück greifen können sollten.

Ein solcher Anteil wäre zum Beispiel der innere Bär oder auch der innere schützende Vateraspekt. Gerade jener Aspekt ist aber in unserer Zeit bei vielen Menschen unentwickelt, weil so viele Menschen der heutigen Generation ohne Vater aufgewachsen sind, und sehr viele alleinerziehende Mütter diesen Aspekt ihren Kindern energetisch nicht zur Verfügung stellen konnten. So ist also zur Panikattacken Heilung die erste Hauptfrage, die man stellen sollte:

Wie sieht es eigentlich mit den Beziehung zum Vater aus ?

Wie schaut dieses Bild des inneren Vaters aus ? Was gilt es da zu heilen ?

Weil wo immer ein Angstanteil zu groß wird, das ist immer auch ein Hinweis darauf, dass der Anteil des schützenden Vaters zu klein oder beschädigt ist und dringend der Heilung bedarf.

Hier also jetzt ein paar Fragen, mit deren Hilfe du solche inneren Angstanteile aufspüren kannst:

Durch was werden diese Angstanteile in mir getriggert ?

Was löste diese Panikattaken jeweils aus ?

Finde gemeinsame Nenner, und überlegen bei welchem Ereignis aus deiner Kindheit (oder evt aus früheren Leben) diese Trigger auch aufgetaucht sind, also sprich, an was sie dich erinnern ?

Vor was hast du alles Angst ?

Wo und wann sind alle diese Ängste jeweils entstanden ?

Durch diese Fragen findest du solche Angstanteile in dir, vielleicht nicht alle, aber das ist ja auch nicht schlimm, hauptsache es gelingt dir immer mehr dieser Anteile zu befrieden, damit diese Anteile nicht mehr ständig vor Angst schlottern und zittern (irgendwann so stark, dass du sogar in deiner Gesamtheit mitzitterst).

Solche Angstanteile in dir aufzulösen ist vermutlich das wichtigste in deinem Leben. Diese Arbeit ist es wirklich wert getan zu werden, weil nichts blockiert einen Menschen mehr als Angst. Natürlich braucht man da eine gewisse innere Ruhe um so etwas heftiges wie Ängste anzuschauen, die bereits in Panikattacken ausarten. Insofern ist es oftmals gut wenn du ein Meditationssystem erlernst. Durch Meditation erfährst du dann auch, um was es wirklich im Leben geht, nämlich nicht darum Fremdes zu leben, zb für andere zu arbeiten, sondern stattdessen das eigene Leben zu erleben – und dazu gehört es auch die eigenen Ängste zu fühlen.

Wer sein Leben nicht erfühlt, und dazu gehört auch dass man zu einhundert Prozent fühlend durch die eigenen Ängste hindurch geht und sich ihnen stellt und jedes Zipfelchen dieser Angst fühlend geniest, der hat sein Leben umsonst gelebt.

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