Ich verneige mich vor Menschen, die sich ohne Etikett zeigen.
Ich verbeuge mich vor Menschen, die aufhören, sich anderen gegenüber zu definieren.
Ich verbeuge mich vor Menschen, die Mut haben, sie Selbst zu sein und mir ohne ein glänzendes Etikett begegnen.
Ich verneige mich vor Menschen, die nicht an ihrem Label als Coach, spiritueller Lehrer, Heiler, oder Mentor festhalten.
Denn das nackte Ablegen dieser Labels ist der Weg, der uns am meisten lehrt.
Ich verneige mich vor Menschen, die Lernende sind, statt Wissende.
Ich verneige mich vor Menschen, die selbst immer weiter heilen, anstatt vorzugeben, dass sie andere heilen.
Ich verneige mich vor den Menschen, die ihr glanzvolles Etikett ablegen, und wahrhaft demütig sind.
Denn diejenigen die dir auf deinem Weg anvertraut werden, erkennen dich am Glanz deiner Augen, an deiner heiteren Stirn und an dem friedvollen und hellen Licht, das von dir ausgeht.
Wenn du selbst nichts mehr sein willst, kannst du Derjenige sein, der du wirklich bist.
In einer Begegnung ist es der Funke der wachen Präsenz, der uns wirklich miteinander verbindet, und in der das lebendige Sein hineinfließt.
Das ist Nektar und ein zärtlicher Duft der wahrhaft berührt.
Es ist das was zum Vorschein kommt, wenn wir alle glanzvollen Etiketten abgelegt haben.
Ich verneige mich vor den Menschen, die sich diesem Geschehen anvertrauen, und ein ständiges Demaskieren, ein Abblättern von Schicht um Schicht zulassen.
Ich verneige mich vor den Menschen die mit leeren Händen im Licht stehen….
Ohne Ansehen, ohne etwas Grosses, ohne ein Beruf, dennoch ihrer wahren inneren Berufung folgend.
Ich verneige mich vor Menschen, die es wagen, durch ihr Gefühl von Wertlosigkeit durchzugehen um ihren wahren Wert im göttlichen Sein zu finden.
Diejenigen, die keine gesellschaftlichen interlektuellen und spirituellen Label mehr brauchen, sind frei.
Da ist keine Trennung mehr, kein Weitersein. Ich verneige mich vor denen, die nach Aussen hin nicht glänzen, und dabei ihr inneres Licht immer mehr befreien.
Es ist die unendliche Ausdehnung von ihrem wahren Selbst, die geschieht.
Es ist die unaussprechliche Dankbarkeit der Schöpfung selbst, die sich ins morphogenetische Feld der Liebe webt und die klebrigen Fäden der Angstmatrix erlöst.
Es geschieht durch dein Sein.
Nichts kannst du da erreichen.
Da ist niemand der dir anerkennend Blumen zuwirft und dich feiert.
Du weisst aus Erfahrung dass du dir deine Dankbarkeit nur selbst verdienen kannst.
Es ist dein Dienst der dich beglückt. Und hier empfängst du den Dank.
Es ist dein unbetrübtes waches Sein das dich erquickt.
In diesem offenen Raum entlarven sich alle Selbsttäuschungen, verborgene Ängste und Hoffnungen. Nichts muss du hinterherjagen, nichts mehr verbergen, denn in deinem Sein bist du wach.
Während du das tust, begegnest du dem Mist und das was übrig bleibt ist Gold.
In dem reinen Gewahrsein heilt alles.
Wenn du ohne eine Definition über dich selbst und ohne Label leben kannst, bist du das, was übrig bleibt, das SEIN hinter dem Menschsein.
Und hier entsteht ein Feld, in dem Spirit durch dich wirken kann, anstelle von etwas, was du schon selbst definiert hast. Ich verneige mich vor den Menschen, die aufgegeben haben, sich selbst und anderen gegenüber zu definieren.
Ich verneige mich vor den Menschen, die das sind, was übrig bleibt.
So mächtig, so rein, so gross, so leuchtend, dass Worte niemals reichen um das zu beschreiben.
Danke
Bhakti Hardy-Ostarek
Foto: Manuel Clement
Das Spiel ist aus.
Wir sehen uns.
Wenn du dir nichts mehr vormachen kannst.
Du kannst dich nicht mehr gänzlich abwenden, von der Wahrheit.
Du kannst dich nicht mehr selbst belügen,
dir die gut/böse Märchen erzählen und an spirituelle Konzepte glauben.
Du wirst unwillig dem Sog gegenüber, dass du nicht genug bist.
Besser werden, kompetenter, liebevoller, disziplinerter, spiritueller….
Es verpufft und findet in dir keinen Einklang mehr.
Nichts von all dem, hat dir noch etwas zu bieten.
Du gibst dich nicht mehr mit getarntem Nichts, zufrieden.
Du kannst nur wach werden.
Du kannst nur der werden, der Du in Wahrheit bist.
Du kannst dir nichts mehr vormachen,
dass du über irgendetwas die Kontrolle hast.
Deine Freiheit liegt darin Spirit die Kontrolle zu übergeben.
Nichts hat mehr dieselbe Bedeutung, du bist ent-täuscht.
Doch du wirst nicht da gelassen.
Liebe ist die Abwesenheit jedes Urteils.
Liebe ist die Abwesenheit von Widerstand, gegen das was gerade ist.
Hier verspürst du keine Motivation mehr in dieser Welt Projekte auf die Beine zu stellen, um irgendetwas zu erreichen.
Du kannst deine depressiven Gedanken nicht mehr unterdrücken, nicht wegmachen und mit Lichtlein zudecken.
Du bist an einem anderen Punkt angelangt.
Du lässt dich erreichen.
Du trennst dich nicht mehr vom Licht der grossen Strahlen und der liebenden Quelle.
Du hast dich der Wahrheit zugewandt.
Du kannst es dir nicht mehr einfach so
gut gehen lassen, und das Gewahrsein das in dir erwacht ist, ausschalten.
Und niemand sagt dass es leicht ist, wenn dein eigener Heilsplan vor dir zerfällt, wenn deine Hoffnungen und deine Ziele verblassen,
deine alten Projektionen verschwinden und selbst deine erhabenste spirituellen Träume zu Schäumen werden.
Denn dieser Moment lässt dich in wahrer Demut auf die Knie gehen.
Da stehst du in purer Nacktheit, in dieser krassen Unsicherheit völlig wehrlos da.
Da ist nichts und da ist alles.
Wehrlosigkeit. Freier Fall. Gnade.
Du findest die Stärke in deiner Wehrlosigkeit.
Und sie bezeugt das Wiedererkennen des Christus in dir.
Es ist die Zeit der Auferstehung.
Deine starre menschliche Identität ist durchlässig geworden und du sinkst tiefer in die Identität deines wahren Selbstes hinein.
Hier bist du der Sicherheit gewiss.
Deine Rolle in dem universellen Heilsplan wird erfüllt, weil du offen geworden bist, und Spirit seinen heiligen Segen durch dich ausdehnen kann.
Nichts musst du mehr verstecken, alle blinden Flecken, werden im Licht gesehen.
Das Spiel der Schuld ist vorbei.
Stattdessen spielen wir noch eine Weile das glückliche Spiel das Kinder spielen, die zur Liebe erwachen.
Das Versteckspiel ist vorbei.
Wir sehen uns.
Der Schleier fällt und das Licht strömt hinein.
Bhakti Hardy-Ostarek