Die Welt steht Kopf I Lichtweltverlag I Veröffentlicht von Gerald Ehegartner

  • 3. Juni 2023

Von Gerald Ehegartner


Unsere individuelle und kollektive Heldenreise ist eine Reise vom infantilen Untertan zum mĂŒndigen BĂŒrger. Möglicherweise wird sie zu einer Odyssee, bei der wir unser Menschsein neu entdecken und den falschen Göttern lachend den Gehorsam verweigern. Dabei erobern wir wieder unsere weibliche und mĂ€nnliche Kraft, die uns in diesem Verwirrspiel genommen wurden. Wir holen uns unser Feuer zurĂŒck, das von den kalten KrĂ€ften der Technokratie gestohlen wurde. Gott kocht uns und wir verlassen den Todesmarsch in die eiskalte FunktionalitĂ€t. Unser Ziel ist der warmherzige Mensch, der Himmel und Erde verbindet und seine spirituelle SpontanitĂ€t wiederentdeckt. Wir pfeifen auf den Great Reset, wir schenken uns einen Great Respect. Wir lachen ĂŒber das große Narrativ, denn wir sind als großer Narr aktiv. Und so retten wir den Indigenen und die Gene in uns.

Beitragsbild © Andrea Percht, Text JJK

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Die Welt steht Kopf
– Unter der falschen Flagge des Guten

VON GERALD EHEGARTNER

„Die Fledermaus, die am spĂ€ten Abend umherhuscht, ist aus dem Kopf des UnglĂ€ubigen geflattert“, schrieb einst William Blake. Seit eine verkehrt von Ästen, HöhlenwĂ€nden oder Labors hĂ€ngende Maus, die sich nĂ€chtens durch die LĂŒfte fledert, Menschen mit ihrer Virenvielfalt beglĂŒckte, steht die Welt nun Kopf. Mittlerweile lassen selbst Menschen ihre Köpfe hĂ€ngen. Alles scheint verdreht.

Nur, wer ist der UnglĂ€ubige in dieser Welt, die sich im Kopfstand ĂŒbt?

Ist sie nicht eine schöne, neue Welt im Glanz einer strahlend neuen NormalitÀt?
WÀhrend die alte noch Egoismus, Krankheit, Krieg, Diskriminierung und Umweltzerstörung anlieferte, beschenkt uns die neue NormalitÀt exakt mit deren Gegenteil.

Fuhr das alte Schiff ehemals unter dem Banner der Viren tragenden Fledermaus, so blicken wir nun gebannt auf die aktuelle Flagge: eine Friedenstaube mit einem Ölzweig aus biologischer Landwirtschaft vor dem Hintergrund eines Regenbogens.
Als das neue Schiff anlandet, beobachte ich das bunte Treiben.
Frauen und MĂ€nner auf dem Schiff sind farbenfroh gekleidet. Sind mir die Leute an Bord nicht irgendwie bekannt? Und auch deren Boss?
WĂ€hrend die Zuschauer applaudieren, spazieren die MĂ€nner als Frauen und die Frauen als MĂ€nner vom Schiff.
Sie begrĂŒĂŸen das verĂ€ngstigte Publikum mit den Worten: „Wir kommen als Freunde, um euch zu retten! Die neue Bedrohung ist groß, aber wir haben die Lösung.“Kinder als Zuhörer sind besonders willkommen, herkömmliche Familien jedoch erhalten keinen Eintritt oder können sich nur mit einer verteuerten Karte Zutritt verschaffen.
Ich entdecke Spritzen, Gewehre, Masken und eine Fußfessel in einer geöffneten Schatzkiste, die gerade von Bord getragen worden ist.
Die Spritzen seien fĂŒr die Gesundheit, die Gewehre fĂŒr den Frieden, die Masken fĂŒr die Buntheit und die Fußfesseln fĂŒr den Klimaschutz unabdingbar, erklĂ€rt man mir. Die neuen Frauen sprechen vom Krieg fĂŒr den Frieden, die neuen MĂ€nner vom Gehorsam fĂŒr die Freiheit. Ich lausche stundenlang ihren Worten.

Ihre Sprache ist so sonderbar.

Sie heißen den Krieg Frieden, Gehorsam nennen sie SolidaritĂ€t, Überwachung Freiheit, Krankheit Gesundheit, Ausgrenzung Toleranz, Totalitarismus Demokratie, MĂ€nner sind Frauen, Frauen MĂ€nner, rechts ist links, links ist rechts, glĂ€ubig bedeutet selbst denkend, positiv ist negativ und umgekehrt. Sie rufen immer wieder laut ihren Schlachtruf namens ‚Fairtrade‘. Eigenartigerweise höre ich immer ‚verdreht‘.

Kenne ich die Frauen und MĂ€nner? Sind es nicht die, die unter dem Banner der Fledermaus als Freibeuter in die See des Bewusstseins gestochen waren? Ich schĂŒttle den Kopf. Das kann nicht sein!
Auf den Kleidern der Leute entdecke ich jeweils einen kreisförmigen bunten Sticker. Jede Farbe steht fĂŒr ein Ziel.
„Bis 2030 wollen wir all die Ziele geschafft haben. Wir manifestieren diese bewusst mit der Siebzehn“, erklĂ€rt mir stolz ein Mann in Frauenkleidern und lĂ€chelt dabei geheimnisvoll.
„Wissen Sie, wir segeln Richtung Utopia. In wenigen Jahren ist jedwedes Leid von der Welt getilgt. Jeder Einzelne muss bis dahin aber seine Freiheit opfern.“

Ich erkundige mich, was Utopia so besonders mache.
„Ihnen wird nichts mehr gehören und Sie werden glĂŒcklich sein“, offenbart mir die Frau mit dem MĂ€nnerkörper und lĂ€chelt selig. Sie fĂŒgt noch hinzu, dass der Verzicht auf eine PrivatsphĂ€re ein Zeichen von Offenheit und Transparenz bedeute, eine unentbehrliche Voraussetzung fĂŒr das GlĂŒck des Individuums. Ich möchte wissen, ob sie einem christlichen Orden angehöre, denn das klinge ja nach einem katholisch-spirituellen Lebensmodell. Jedoch sie verneint. Sie habe ihre Lehre von einer Missionsgemeinschaft, die durchaus als weltlicher Orden verstanden werden könne. Deren Zentrum, gegrĂŒndet von KrĂ€ften aus der Neuen Welt, sei in den Schweizer Bergen zu finden. Alte Orden hĂ€tten Stifte zur Verbreitung des Glaubens gegrĂŒndet, die neuen Orden jedoch grĂŒnden Stiftungen, um eine Wissenschaftskirche zu etablieren. Sie senden JĂŒnger aus, die sie „young global leaders“ nennen.

Ich frage die Person, warum sie als Frau gekleidet ist und erhalte als Antwort, dass die Gemeinschaft Geschlechter transzendiere. Geschlecht kĂ€me ja von schlecht. Das Konzept von Mann und Frau sei primitiv. Generell gehe es nun darum, die gewöhnliche Natur zu ĂŒbersteigen und damit den ihr innewohnenden Tod.
„Ich entscheide mich jeden Moment, was und wer ich bin. Ich fließe mit meinem Gender zwischen den Genen. Ich bin Transgender und lasse mich doch nicht auf etwas niveaulos BinĂ€res reduzieren. Wir sind die neuen Götter, der Homo deus, wĂ€hrend andere noch Homo sapiens spielen. Unsere Kinder brauchen keine Mutter und keinen Vater, ĂŒbrigens auch keinen Mutter- und Vatertag.“ Ich frage nach, ob man sich dennoch als Eltern fĂŒhlen und sich deswegen als „Trans-parent“ bezeichnen darf.

Ich blicke in die Zukunft und sehe vor mir ein Kleinkind, das als erstes Wort ‚gebĂ€rende Person‘ anstatt des politisch inkorrekten ‚Mama‘ spricht, damit seine Eltern nicht als rechtsradikal eingestuft werden.

Die Person mit den Genen eines Mannes und dem sozialen Geschlecht einer Frau lĂ€chelt mĂŒde und schwingt eine Fahne mit sechs verkehrtherum angeordneten Regenbogenfarben.
„Toleranz ist nur im Kontext von Herkunft und Gender zu verstehen. Mehr ist zu diesem Thema nicht zu sagen“, erklĂ€rt sie.

Wieder kommt mir in den Sinn, dass hinter all den Aussagen eine spirituelle Lehre stehen mĂŒsse.
Und so hake ich nach, wie man Teil dieser Gemeinschaft werden könne.
„Man trat oder tritt am besten mittels der Corona-Impfung, welche eine aktualisierte Taufe darstellt, in diese Gemeinschaft ein.“
Ich möchte wissen, ob ich auch als transgeimpft nun gelten darf. Oder zumindest als impf-fluid. Natur und Biologie wÀren ja mittlerweile sekundÀr.
FĂŒr einen kurzen Moment habe ich das GefĂŒhl, mich vor der Gewalt der Natur schĂŒtzen zu mĂŒssen.
„Wie nennt sich Ihre Kirche?“, will ich wissen.
„Transhumanismus, junger Mann. Wir kombinieren zuvor Gender und Biologie und danach Mensch und Maschine. Ich bin Transgender und Transhumanist.“
Dann ruft die Person:

Alles fließt. Besonders die IdentitĂ€t.Wir sind Philanthropen und woke. Freiheit braucht keine Wurzeln, sie benötigt jedoch Überwachung.

Die Frau mit dem krĂ€ftigen Körper eines Mannes schwingt ihre Regenbogenfahne und zeigt auf einen alten, weißen Mann, der gerade vorbeispaziert. „Toxischer Abschaum!“, Ă€tzt sie und lĂ€chelt.

Ich wende mich mit einem mulmigen GefĂŒhl ab.
Ist dieser Mensch tatsÀchlich woke, also aufgewacht? Ein Erwachter und Erleuchteter? Als er von Avataren redet, mit denen Kinder lernen sollten, erwache ich aus der Matrix fremder Gedanken und erkenne, dass es sich bei ihm keineswegs um einen spirituellen Erwachten handelt.
Ich bin mir nun ganz sicher: Er ist vielmehr Teil jener Piraten, die in stÀndig wechselnden Kleidern und Schiffen zuvor schon angelandet waren.

Sie fuhren und fahren unter der Flagge der Äskulapnatter, des sechsfarbigen Regenbogens, der gelbblauen Friedenstaube, der Olivenzweige und des brennenden Erdballs. Je nach Bedarf.
Sie haben die Schiffe gekapert und segeln mit ihnen nun in die schöne, neue Welt der neuen NormalitÀt.
Dort gilt der aufgelegte Kunstrasen als organische Graswurzelbewegung, die kĂŒnftige, digitale CO2-Fußfessel als Klimaschutz, sozial Schwache als Philanthropen, Transhumanisten als Humanisten, Bill Gates als Menschenfreund, KI als ein intelligentes Lebewesen, die digitale Matrix als organischer Lebensraum, der Verlust von FreirĂ€umen als ein Abbau von trennenden WĂ€nden, der Hass auf die eigene Nation als TransnationalitĂ€t, Dystopie als Utopie, technokratischer Klimaschutz als Umweltschutz, technische Vernetzung als das verbindende Netz des Lebens, der eigene Datensatz als Seele, programmierte Avatare als von Gott gesandte, MĂŒtter als gebĂ€rende Personen, LĂŒge als Wahrheit, links als rechts und umgekehrt.

Und jedes Mal, wenn die neu eingekleideten Piraten zu den Menschen sprechen, beginnen sie mit folgenden Worten:
„Wir kommen als Freunde, um euch zu retten! Die neue Bedrohung ist groß, aber wir haben die Lösung! Distanziert euch aber dringend von jenen, die diese neue Norm nicht annehmen wollen. Denn das sind keine Menschen! Sie sind intolerant, egoistisch, unintelligent, gefĂ€hrlich und machen sich mit dem Bösen gemein. Sie mĂŒssen ausgeschlossen und entmachtet werden. Wir jedoch kennen den Feind, den es zu besiegen gilt. Wir zeigen ihn euch, damit ihr wisst, gegen wen ihr in den Krieg zu ziehen habt.“

Derweil sie in schönsten Tönen fabulieren, ist ihre Seele kaum zu spĂŒren.
Werden sie als Freibeuter vielleicht sogar vom dunklen König entlohnt?
Und wo ist eigentlich das ursprĂŒngliche Schiffspersonal geblieben?
Ich will nachsehen, darf aber wegen meiner fehlenden digitalen IdentitĂ€t nicht an Bord des Schiffes. Und so warne ich besonders die jungen Menschen: „Lasst euch nicht blenden. Das Licht ist Blendwerk, der Gesang ertönt von den Sirenen. Kein tatsĂ€chliches Lichtschiff verlangt von euch Angst, Gehorsam, Überwachung, Kontrolle, Waffen und Diskriminierung fĂŒr das Gute. Ihr zahlt bloß mit eurer Energie. Wer ĂŒber die LandungsbrĂŒcke marschiert, der ist auf dem Holzweg.

Baut eigene Boote. Fertigt eine Arche, bevor ihr die Titanic, das Sinnbild der Technokratur, besteigt!

Ich versuche nochmals mittels kryptischer Worte einige zu einer echten Metanoia zu bewegen:
„Wenn ihr in den Amazonas einfahrt und dem Jeff dort die Bezos zahlen mĂŒsst, dann seid wachsam. Es könnten euch Berge von Bildern blenden. Ihr werdet einen schwarzen Felsen und ebenso eine Vorhut sehen, die beide euch verwalten wollen. Eine riesige Eidechse öffnet euch die Gates, doch ihr habt danach die Bill zu zahlen. Seid euch ebenso bei der Eiche Elon nicht sicher, die euer Gehirn betört. Solltet ihr einen Rock aus Fellen bemerken und zwei BrĂŒder, die kochen, dann seid gewarnt. Zu viele fragten schon das Orakel und waren nach dem Buffet am Morgen hungrig. Denkt nicht, was Vati kann, kann ich schon lange. Vielmehr liegt hier etwas im Busch. Dies sei das rote Schild fĂŒr euch, denn ihr seid auf einem Geisterschiff gelandet, wo hohle KlĂ€nge des Todes von der Leier zu vernehmen sind. Verbockt es nicht!“

Doch einige, die das Klima retten möchten, gehen an Bord.
„Wir wollen Klebstoff!“, rufen sie.
Ich warne: „Ihr seid den Piraten auf den Leim gegangen!“
Doch sie nennen mich einen Theoretiker der Verschwörung, einen, der quer statt korrekt denkt. Die Piraten lĂ€cheln ĂŒber den entmachtenden Rahmen, in den mich die junge Generation gerade stellte, haben die Freibeuter diesen doch selbst gezimmert.
Und so rudern die jungen Erwachsenen fĂŒr eine Besatzung, die ihnen Fußfesseln anzulegen beginnt, auf denen CO2 zu lesen ist.

„Toxischer Cis-Mann! Garantierter Fleischfresser und politisch rechts! Sein Leben ist eine einzige kulturelle Aneignung“, brĂŒllt die Transfrau noch in meine Richtung. „Nein, ich bin Vegetarier, meine Liebe, obwohl der Teufelsersatz fĂŒr eine sĂ€kularisierte Welt – der große, schreckliche Diktator – damals einer war. Ich arbeite nicht mit Kontaktschuld.

Sogar im Veget-arier wĂŒrden Sie, wenn Sie wollten, den Arier entdecken.

Und betreiben Sie nicht sexuelle Aneignung, die Übernahme des so lange unterdrĂŒckten Weiblichen? Ihr Heuchler und Spalter schmiedet doch alles und jedes zu einer Waffe. Nichts ist euch zu heilig. Ich bin friedlich und erhebe meine maskuline Kraft bloß fĂŒr den Schutz der Schutzbefohlenen, ihr unwĂŒrdigen RattenfĂ€nger!“
Das Schiff legt ab und nimmt unter dem Schlachtruf „Fairtrade!“ Kurs auf Dystopia.

Ich rufe den Piraten in die verdrehte Welt noch Worte der Poesie hinterher, aber genau diese Sprache können sie nicht entschlĂŒsseln, da sie bestĂ€ndig ohne Herz die Welt erfassen:
„Oh, es dĂŒstert. Überall riecht es nach Betrug. Ihr spaltet doch absichtlich all die Wasser des Lebens, um zu verwirren. Sogar Mann und Frau in einer Person. Es drĂ€ut der Zauberlehrlingswahn der Technokratie. Eure TĂ€uschungsmanöver können mich nicht bannen. Selbst besitz ich einen FĂŒhrerschein, der dunkle Schein des FĂŒhrers blendet mich nicht mehr. Ich unterscheide noch zwischen Ding und Wesen, Sein und Nichtsein. Mich deucht, ihr RĂ€uber der Nacht habt die Verbindung zur inneren Sonne des Lebens gekappt. Nun kapert und besetzt ihr fremde Schiffe und giert nach dem Licht im außen. Doch das Einzige, was ihr vielleicht auf fremden Schiffen findet, ist schnödes Gold, das bindet. Ihr Söhne Plutos seid auf den Kopf gestellt und verdreht die Welt, wie es euch gefĂ€llt. Ihr Blutsauger in schillernden GewĂ€ndern: In Wahrheit lasst ihr euch selbst im Stich. Bleibt mir fern, ihr dauert mich! Und frei nach Rilke rufe ich: Ihr VerbĂŒndeten der Fledermaus, innerlich seid ihr starr und stumm, ihr dreht mir alle die Dinge um!“

So sitze ich alsbald alleine im dreckigen Hafen der alten Welt und sinniere ĂŒber die Worte der angeblich neuen LichttrĂ€ger. Diese branden an das Ufer meines Herzens, welches daraufhin erneut mit einer Warnung reagiert.
Der neuen Götter Sprache ist so eigentĂŒmlich. Sie heiligen den Hauptstrom, dĂ€monisieren allerdings Nebenströme und Seitenarme. Sie verkĂŒnden stets Narrative, die Autobahnen gleich, eingezwĂ€ngt zwischen Sicht- und LĂ€rmschutzwĂ€nden, durch die bunte Landschaft schneiden und diese teilen.
Wer sie verlassen möchte, ist gezwungen, rechts abzufahren.
Und wer dies tut, trĂ€gt fortan das Etikett „rechts“, den sĂ€kularen Ersatz fĂŒr den religiös-archaischen Begriff „böse“.
Die neuen Götter beschreiben die alternativen Landstraßen als gefĂ€hrliche Schwurblerwege, sperren sogar Ausfahrten und Wege. Dies nennen sie dann Demokratie. Der Herdentrieb ist gewĂŒnscht und nicht die HerdenimmunitĂ€t gegenĂŒber der Angst.
Nichts ist ihnen heilig, ihre moralische EntrĂŒstung ist der Heiligenschein der Schein- und Weihrauchheiligen.

Die trojanischen Pferde schieben sie an jedem schlafenden, friedvollen Krieger vorbei, der von seinem „Woke-Sein“ trĂ€umt.
Sich mit ihnen einzulassen, bedeutet, die Seele und die Lebendigkeit zu verlieren. Sie bauen in einer materialistischen Welt die religiöse Machtkirche in eine wissenschaftliche um.

Nur, wir benötigen keinen orchestrierten Wechsel von der alten zur neuen NormalitĂ€t. Was wir brauchen, ist ein dritter Weg, der sich mit ganzem Herzen aus der Normopathie befreit und gĂ€nzlich neues Land betritt. Keine Ă€ußeren, kĂŒnstlichen Lichter sollen uns fĂŒhren. Nein, es ist das Licht der Seele, des Herzens, das uns von innen den Weg erleuchtet, der sich sanft unter unsere FĂŒĂŸe legt.

Wir bauen unzÀhlige Archen, die die Lebendigkeit erretten und besteigen bewusst nicht das zentrale Schiff.

Unsere individuelle und kollektive Heldenreise ist eine Reise vom infantilen Untertan zum mĂŒndigen BĂŒrger. Möglicherweise wird sie zu einer Odyssee, bei der wir unser Menschsein neu entdecken und den falschen Göttern lachend den Gehorsam verweigern. Dabei erobern wir wieder unsere weibliche und mĂ€nnliche Kraft, die uns in diesem Verwirrspiel genommen wurden.
Wir holen uns unser Feuer zurĂŒck, das von den kalten KrĂ€ften der Technokratie gestohlen wurde.
Gott kocht uns und wir verlassen den Todesmarsch in die eiskalte FunktionalitÀt. Unser Ziel ist der warmherzige Mensch, der Himmel und Erde verbindet und seine spirituelle SpontanitÀt wiederentdeckt. Wir pfeifen auf den Great Reset, wir schenken uns einen Great Respect.
Wir lachen ĂŒber das große Narrativ, denn wir sind als großer Narr aktiv.
Und so retten wir den Indigenen und die Gene in uns.

Es ist wahrlich an der Zeit, die Flagge der ursprĂŒnglichen Freiheit zu hissen und in Richtung unseres Utopia aufzubrechen. Wir verlassen die kalten GewĂ€sser des Massenbewusstseins mit ihren Untiefen und heimtĂŒckischen Unterströmungen. WĂ€hrend die Sonne am Horizont einen neuen Morgen verkĂŒndet, fassen wir all unseren Mut und beginnen die Reise in eine neue, unbekannte Welt. Nichts kann uns aufhalten, denn der Wind ist mit uns. Wir sind heilige VerrĂŒckte und folgen dem Göttlichen in uns. Die Zeit der illusionĂ€ren Schatten in Platons Höhle ist vorbei. Wir erheben uns und tanzen hinaus in das Licht der Freiheit. Die Plutokratie löst sich in diesem Lichte auf, eine herrschaftsfreie Welt lĂ€chelt am Horizont.

Als Person baumeln wir nicht mehr kopfvoran ĂŒber dem Abgrund, sondern richten uns als Mensch neu auf und aus, denn das Menschsein will als aufrechter Mensch gefeiert werden!
Nun ist alles lebendig, auch der Tod.
In diesem liebenden Geist der Freiheit werfen wir die betrogenen Werte nicht ĂŒber Bord, sondern setzen uns erneut fĂŒr Mutter Erde und all ihre Lebewesen, fĂŒr das Menschsein selbst, fĂŒr Frieden, Heilung, Toleranz und unser aller WĂŒrde ein.
Wir besitzen die Kraft der Unterscheidung, leben nicht mehr unter unserer WĂŒrde und kennen den Unterschied von Form und Inhalt. Niemals wieder lassen wir uns vom Dunklen hinters Licht fĂŒhren.
Und wir verstehen die Worte, welche die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach einst so trefflich formulierte, in voller Tiefe:
„Es wĂŒrde viel weniger Böses auf Erden geben, wenn das Böse niemals im Namen des Guten getan werden könnte.“

Die Liberty-Bell unseres Herzens lĂ€utet. Nun richten wir uns auf, statt gerichtet zu werden. Wir lachen wieder. Auch dann, wenn wir nach Wahrheit dĂŒrsten. Denn „Verloren sei uns der Tag, wo nicht einmal getanzt wurde. Und falsch heiße uns jede Wahrheit, bei der es nicht ein GelĂ€chter gab“ (1).

Wir stellen uns in voller GrĂ¶ĂŸe in jenes Licht, welches wir sind und rufen erschöpften Freunden erhebende Worte des Mutes zu:
Auf, ihr heiligen Narren!

Fasst frischen Mut; so lang ist keine Nacht, dass endlich nicht der helle Morgen lacht!!!! (2)

(1) Friedrich W. Nietzsche
(2) William Shakespeare


Mit freundlicher Genehmigung des Autors:

Gerald Ehegartner ist Lehrer, Vision-Quest-Guide, Musiker, Theater- und WildnispĂ€dagoge und Autor der BĂŒcher „Kopfsprung ins Herz – Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte“, „Feuer ins Herz – Wie ich lernte mit der Angst zu tanzen“ und „Gedanken in einer (w)irren Zeit – tiefsinnige und humorvolle Texte zu brisanten Themen unserer Zeit“.

Sein Text „Transhumanismus und der Verlust der Poesie“ findet sich in der Publikation „Gott werden oder Mensch bleiben?“

Er ist MitbegrĂŒnder des ersten österreichischen NaturpĂ€dagogik-Wahlpflichtfaches namens „Abenteuer Natur“ und Mitglied der „Akademie fĂŒr Potentialentfaltung“ des Neurobiologen Gerald HĂŒther.


Weitere Essays des Autors:

Wo sind die starken MĂ€nner in der Krise

Die große Zeit der SelbstermĂ€chtigung

Deutschland – erstaunlich viele Leaks und dramatisch wenig Selbstwert!

Die Selbstliebe eines ganzen Landes – Deutschland steht auf!

Die RĂŒckkehr der AngstpĂ€dagogik – Ein ganzes Land als Schulklasse

Wir mĂŒssen uns bei unseren Kindern und Jugendlichen entschuldigen! Der Not- und Aufruf eines Lehrers!

Ein Aufruf an die Spirituellen in der Pandemie

Das heilige Sakrament der Corona-Impfung | Gerald Ehegartner – auf apolut

Das heilige Sakrament der Corona-Impfung | Gerald Ehegartner – KAISER TV

(Erschienen bei Gerald Ehegartner. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors. Einzelne Hervorhebungen von JJK.)



Mehr von & ĂŒber den Autor: https://lichtweltverlag.at/2023/06/03/die-welt-steht-kopf/