Durch welchen Schritt gehen jetzt erneut viele Verbindungen auseinander?
Dadurch, dass einer von beiden sich nicht mehr rechtfertigt und dem anderen immer wieder erklärt, was in der Verbindung in Disbalance ist.
Wenn das weg bleibt, dann bleibt meist nichts mehr übrig, was diese Verbindung festgehalten hat.
Dann muss man erkennen, dass lediglich das gegenseitige hin- und herschieben des Opfer-Täter Daseins, eine Verbindung überhaupt erst zusammengehalten hat.
Es erfordert einiges von einem selbst, dennoch im Mitgefühl zum anderen in „Verbundenheit“ zu bleiben und ihn annehmen, dass er vieles nicht sieht und jeden als Täter hinstellt, der seine Illusionen nicht trägt.
Doch, bemerkt man ziemlich schnell, wieviel Energie zu einem zurückkommt, wenn man sein Recht nicht mehr verteidigen möchte und selbst die Realität annimmt, dass man zuvor selbst eine Illusion in dieser Verbindung aufrechterhalten hat.
Viele haben Angst vor dem alleine dastehen und nehmen das Opfer-Täter-Diskutieren und Streiten in Kauf. Doch genau das lässt sie dann immer wieder alleine dastehen, denn diese Angst hält die Verbindung zusammen. Wenn diese Angst überwunden ist, ja dann steht man ohne den anderen da, doch viel mehr verbunden mit sich selbst und mit mehr Energie.
Dieser Prozess ist ein spiritueller Akt des Lebens und hier kann man sich selbst gut überprüfen, wie weit man wirklich in seinem Wachstum vorangekommen ist und ob man fähig ist, den anderen im Mitgefühl da stehen lassen zu können, wo er noch stehen möchte.