(M)Ein Erlebnis mit Gott. Anja Reiche

„Liebes“, hör ich IHN immer wieder ganz sanft und voller Hinwendung sagen. „Liebes, Liebes, Liebes, erlaube es dir.“ So viel Mitgefühl schwingt in diesen Worten, so viel bedingungslose Liebe, so viel Zuspruch und Sanftmut, so viel Freundlichkeit.

Sein Blick umarmt mich, hüllt mich ein mit seinem Verständnis, mit Annahme, so wie ich bin. Niemand ist strenger mit mir als ich selbst. Ich bin es, die sich quält und zu Dingen zu zwingen vermag, aus Angst, andere zu enttäuschen. Ich glaube, etwas über mich ergehen lassen zu müssen, gegen mein Innerstes gehen zu müssen, weil andere es anscheinend von mir erwarten. Niemand ist härter zu mir als ich selbst.

ER würde all das nicht von mir erwarten. ER würde mich niemals zwingen irgendwo hinzugehen, wo ich um nichts in der Welt hin möchte. ER würde mich nicht zwingen, Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir absolut nicht gut tun, die mich nur benutzen, die mich nicht sehen, die nicht registrieren wer ich eigentlich wirklich bin.

Es bin immer nur ich, die mich zu so etwas zwingt und dann bin ich wütend auf die anderen mit ihren Erwartungen. Sie sind es ja schließlich, die mich anscheinend nötigen. Aber das ist nicht wahr. Ja, da sind Erwartungen, aber ich muss ihnen noch lange nicht nachgeben. Ich muss sie nicht erfüllen. Ich darf NEIN sagen. Ich darf fern bleiben. Ich darf für mich sorgen. Ich darf Dinge tun, die mir zuträglich sind und alles andere darf ich sein lassen. Ich darf wählen, mit welchen Menschen ich wirklich Zeit verbringen möchte. Ich DARF das, wenn ICH es mir ERLAUBE.

„Liebes“, höre ich ihn wieder. Er nimmt mich in den Arm. So behutsam als wäre ich der kostbarste Schatz, den es auf der Welt gibt, als wäre ich so zerbrechlich wie eine feine Schneeflocke aus dünnstem Glas. Er hält mich, während mir die Tränen laufen.

„Liebes, du musst gar nichts. Du musst nichts tun, was du nicht möchtest. Ich verlange das nicht von dir. Du darfst NEIN sagen. Du darfst von Orten und Menschen fernbleiben, wenn du dich nicht zu 100% wohl dort fühlst. Es ist ok.“

Ich weine noch mehr. Was für eine Last da abfällt, wenn da plötzlich diese Erlaubnis ist. Was für eine Erleichterung, es endlich zu dürfen, es auch von IHM zu hören und zu fühlen, dass er es komplett so meint. Ich darf bedingungslos SEIN. Einfach so und werde damit geliebt. Ich werde einfach geliebt. Ohne Ansprüche und Forderungen, ohne Erwartungen und Pflichten, ohne Wertung. Ich genüge, auch wenn ich NEIN sage. Ich genüge, auch wenn ich etwas nicht will. Ich genüge, auch wenn ich etwas nicht kann. Ich genüge, auch wenn ich das alles wieder vergesse und alte Muster bediene. Ich genüge, auch wenn ich mich klein fühle, keine Orientierung habe und mich verleugne. Ich genüge.

ER löst die Umarmung, fasst mich an den Schultern und schaut mich eindringlich an. Wie sehr seine Liebe zu spüren ist. Unbeschreiblich warm, alles durchdringend. Sie braucht keine Worte. Für sie gibt es keine Worte. Sie dringt in jede Zelle. Sie erfüllt mein Herz. Sie heilt meine Wunden. Ich genüge. Er lässt es mich fühlen. Ich bin geliebt. Immer. Von ihm. Ewig. Vom Leben. Überall. In jedem Zustand. Mit jedem Gefühl. Mit jedem Ausdruck. Mit jeder Tat. In jedem Moment.

Gott liebt mich. Er erlaubt mir, ich zu sein. Er WILL, dass ich ich bin. Er will MICH. Er hält mich. Er verlässt mich nie. Er ist immer da. In mir. Durch mich.

Er, Gott, sieht mich immer noch an. Jetzt lächelt er, weil er weiß, dass ich weiß. Seine wortlose Botschaft ist angekommen. Ich bin geliebt und ich weiß es. Ich liebe ihn und er weiß es. Ich liebe dieses Leben und er weiß es. Ich liebe mich und er weiß es. Was für ein Geschenk für ihn, dass ich mich liebe.

Wir fallen uns in die Arme. Danke für diese Erinnerung. ❤ Und ich darf jederzeit wieder kommen und mich wieder von ihm erinnern lassen. Er ist da. Überall und immer. Danke für dieses Geschenk. Danke für dein Versprechen, Gott. Danke für dich.

04. Januar 2022

Anja Reiche

PS: Gerade im Archiv gefunden. Wieder und wieder zutiefst berührt genau davon: IHM und seiner Liebe. ❤🙏🏼

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