Da steht es vor mir, dieses Monstrum … Von Anja Reiche. 18.07.2023

Da steht es vor mir, dieses Monstrum, bläht sich auf, fuchtelt wild mit seinen viel zu langen Armen. Macht sich groß und wichtig, droht, knurrt, ruft. Huuuh! Aaahhhrr!

Ich stehe da. Ruhig. Sehe dem Spektakel zu. Registriere. Höre. Spüre hin. In mich. Und? Da ist Stille. Ich bin unbeeindruckt. Das alles macht nichts mehr mit mir. Das Schauspiel ist vorbei. Der Spuk durchschaut.

Ich schaue hin und habe keine Angst mehr. Ich lasse mich nicht mehr bedrohen und einschüchtern. Ich lasse mich nicht mehr beherrschen. Ich lasse mich nicht mehr unterwerfen. Das ist Geschichte.

So viele Schreckgespenster habe ich die letzten Jahre enttarnt. Von so vielem habe ich mich befreit. Habe die Lüge in mir gefunden. Habe den Schmerzpunkt geheilt, über den der „Zugriff“ stattfinden konnte. Über den ich erpressbar war.

Ich habe Übung darin. Ich habe Referenzerfahrungen. Nun ist da wieder so ein heiliger Moment, in dem die Schleier fallen. In dem ich erkenne, dass ich mich hab blenden lassen, knechten, das ich etwas als Übermacht anerkannt hatte.

Ich stehe da. Das Monstrum wird ebenfalls still. Es lässt die Arme sinken, schaut mich an. Sieht. Weiß. Das Spiel ist vorbei. Ich bekomme Gänsehaut. Lächle. Da ist Freude. Es lächelt ebenfalls. „Gut gemacht“, ist in seinem Blick zu lesen. Mir kommen die Tränen. Da ist Liebe und unglaubliche Dankbarkeit.

Unsere Blicke verschränken sich. Wir gehen aufeinander zu. Nehmen uns in den Arm. Fest. Lange. Danke für diesen Dienst an mir. Danke für dieses Trainingslager. Danke für deine Hartnäckigkeit. Danke Geldwesen! Ich liebe dich. Mehr denn je. Anders jetzt. Reiner. Wahrhaftiger. DANKE! ❤️🥰✨💸✨🎉

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