Schiffe und Boote. Magda Wimmer

Schiffe und Boote

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“Die See ist rauh geworden”
 Wolken ziehen auf und es brauen sich immer wieder StĂŒrme zusammen. Sie fordern alle heraus: die in den Schiffen und die in den Booten. Die Luft ist erfĂŒllt vom Tosen und Brausen des unberechenbar gewordenen Wasserelements. Sein ruhiges Rauschen hat sich in ein Brodeln verwandelt, und brandend wirft es seine gischtenden Wellen an die Schiffe, Boote und Ufer.

AufgewĂŒhlt ist die Stimmung und chaotisch, und die sicheren HĂ€fen scheinen abhanden gekommen zu sein. In keinem der GefĂ€hrte ist das Gleichgewicht mehr sicher, weder in den Schiffen noch in den Booten. Schiffe waren immer schon ein guter Schutz vor den UngestĂŒmheiten des Wassers, sei es auf FlĂŒssen, auf den Seen und den Meeren
 Doch jetzt?

Seit dem Beginn der Personenschifffahrt ist es unzĂ€hligen Menschen möglich geworden, Gebiete zu erreichen, die ansonsten fĂŒr sie unerreichbar gewesen wĂ€ren. Heute sind davon vor allem Kreuzfahrtschiffe, Linienschiffe, Ausflugsschiffe, FĂ€hren
 ein wichtiger Faktor. Ansonsten hat ihnen der Flugverkehr den Rang abgelaufen. Und natĂŒrlich werden Waren aller Art auf grossen Schiffen um “die halbe Welt” transportiert. Auch unter dem Wasser gibt es solche Schiffe, die als U-Boote jedoch fast ausschliesslich militĂ€rischen Zwecken dienen.

Schon die Eroberer der “Neuen Welt” waren mit Schiffen unterwegs, und es gibt sie nachweisbar bis zurĂŒck zur BlĂŒtezeit der Ă€gyptischen Kultur. FĂŒr uns fast unvorstellbar erzĂ€hlen die Hopi davon, dass vor fĂŒnfzig- bis achtzigtausend Jahren bereits Himmelsschiffe unterwegs waren und zum Teil auch auf Wasser landen konnten. Das aber “steht auf einem anderen Stern” und die Wissenschaft vermeidet es tunlichst, so etwas zu erwĂ€hnen
 denn es könnte “die MĂ€chtigen vom Thron” stĂŒrzen.

Vielleicht ist fĂŒr ein solches Verstehen auch unsere Erden-Perspektive viel zu begrenzt – momentan zumindest noch. Und vielleicht gibt es in unserem Sonnensystem Völker und Populationen, die “unserer Zeit” weit voraus sind. Diesen Wesen mögen unsere Fortbewegungsmittel als sehr primitiv erscheinen. Und sie sind es auch.

Denn diejenigen, die momentan noch die Erde beherrschen, haben alles geheimgehalten, was ihr und uns wirkliche Fortschritte auf allen Ebenen bringen wĂŒrde sowie sauber und frei zugĂ€nglich wĂ€re. Denn sie haben eine materielle Welt errichtet, in der “Fortschritt” und “Gewinn” die einzigen Kategorien sind, die zĂ€hlen – allerdings nur zu ihrem Vorteil. Die kreative Kraft der Menschen ist dadurch massiv blockiert worden.

FĂ€hren sind oft riesige Schiffe, die sowohl tausende von Menschen als auch ein paar tausend Autos transportieren können. Ihre Machart ist einfach und erscheint oft “eisern”. Anders ist es bei den Kreuzfahrtschiffen, bei denen selbst die unteren Kategorien schon einiges an Luxus bieten.

Ein Kreuzfahrtschiff ist eine imposante Erscheinung. Steht man davor, dann kann das ziemlich ĂŒberwĂ€ltigend sein, denn man kommt sich winzig klein vor. Tausende von Menschen leben dort ĂŒber Tage und Wochen auf engstem Raum zusammengedrĂ€ngt. Es erwartet sie Entertainment und Kulturgenuss am Schiff und in fernen Landen und zwar in einem genau vorbestimmten Rahmen. Alles ist geplant und der Ablauf durch eine enorme Logistik gesichert.

Soeben ist ein Luxuskreuzschiff in See gestochen und es ist mit ungefĂ€hr 400 Metern LĂ€nge das grösste bisher. Es ist unglaubliche zwanzig Etagen hoch und bietet fast 8000 Passagieren Platz. Dazu kommt ein Personal von etwa 2500 Personen. Von mehreren Pools, ĂŒber Restaurants, Kinos, einer Eislaufbahn, einem Wasserfall, 
 ist alles dort vorhanden. Und mit zwei Milliarden Dollar stellt es zahlreiche Staatsbudgets (Bildungs- und Sozialausgaben zum Beispiel) weit in den Schatten. Eine Kleinigkeit jedoch fĂŒr die Gigantomanen. Da es mit FlĂŒssiggas betrieben wird, haben die Umweltaktivisten wieder etwas, wofĂŒr sie auf die Barrikaden steigen können.

Vielleicht sollten wir uns die geplanten 15-Minuten- (oder C40-) StĂ€dte so vorstellen. Ob es dort auch diesen unglaublichen Luxus geben wird, ist unklar. Doch wir sollten fĂŒr immer eingesperrt sein auf engstem Raum. Es ist dann alles da, was wir brauchen, aber wir werden nichts mehr besitzen
 und glĂŒcklich sein. Bis uns die Langeweile ĂŒberkommt, wie es vermutlich auch auf einem solchen Schiff nach einiger Zeit eintritt. Bestimmt wird dafĂŒr vorgesorgt sein – auf dem Schiff ĂŒber Dauer-Entertainment und in diesen StĂ€dten ĂŒber die Total-Kontrolle unseres Bewusstseins – wobei mit Sicherheit nun beides immer mehr zusammengefĂŒhrt wird.

Schiffe sind, wie alle unsere gesellschaftlichen Systeme (StĂ€dte, Vereine, Firmen, Parteien, Bildung, Medizin, Kunst, Kultur, 
), nach einem genau vorgegebenen Plan aufgebaut und sie werden den laufenden VerĂ€nderungen so gut wie möglich angepasst. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht deshalb verschiedene Lebensschiffe, in denen er sein Zuhause findet, sich beruflich betĂ€tigt, seine Freizeit gestaltet, usw.

Anders als bei den alten Völkern, wird in der “modernen Welt” alles nach dem Verstand ausgerichtet, von Experten entworfen und mit bestimmten Sozialtechniken dem Ziel jener unterworfen, die im Hintergrund alles lenken (und zwar sehr lange schon).

Da jedoch Gesellschaften wie Menschen relativ unberechenbar sind – weil sie eben nicht nach dem logischen Verstand funktionieren – wurde zunehmend zu Methoden gegriffen, die im eigentlichen Sinn extrem ĂŒbergriffig sind. GehirnwĂ€sche, Propaganda, Bestrahlung, Eingriffe in Gehirne und DNA sind dabei “der letzte Schrei” und es ist alles sehr subtil.

Bisher waren unter anderem geplante Verknappungen, sinnentleerte Arbeit, Betrugsgeld, Steuern, Börsen und Spekulationen, Unterhaltung, Medien, Internet, technische “Spielzeuge” aller Art
 zentraler Bestandteil der Unterwerfung unter das vorgegebene Schiffsprogramm, von dem man die Menschen glauben liess, dass sie es selber gewĂ€hlt haben. Die Massen waren auf diese Weise lange Zeit ruhig gehalten worden. Doch diese Ruhe ist jetzt vorbei, ebenso wie die Ruhe vor dem Sturm.

Diese Schiffe haben wĂ€hrend der vergangenen Jahrzehnte ein ziemliches Eigenleben entwickelt
 und die Menschen werden nun von ihnen getrieben, zwangsbeglĂŒckt, geknebelt und in ihnen eingesperrt. Ihre Funktion als Transportmittel im Ozean des Lebens wurde also massiv ĂŒberschrieben
 und der Schritt von dieser Art von Schiffen hin zu QuarantĂ€ne- und Lager-Schiffen, die man dann z.B. FĂŒnfzehn-Minuten-StĂ€dte nennt, ist nicht mehr weit.

Nach den grossen Kriegen des vergangenen Jahrhunderts war das Mitfahren auf solchen “Schiffen” in der westlichen Welt als harmlos wahrgenommen worden. Und man hat sich in Sicherheit gewogen. Man hatte sogar das GefĂŒhl, sie mitzugestalten und mitzuverĂ€ndern sowie einen Teil in dieser Welt auch besitzen zu können.

Aber die Kriegsherren sind wieder auferstanden. Im Grunde genommen waren sie nie weg, sondern sind sind in den Hintergrund abgetaucht (wie auch vorher schon) und haben uns von dort aus genarrt, ein wenig gefĂŒttert, abgelenkt und bespasst. Das Lachen ist uns jetzt aber vergangen, und besonders seit der von ihnen inszenierten Pandemie fĂŒhlen wir uns wie auf “der Titanic”, die bereits senkrecht im eiskalten Wasser steht, gerade ein paar Sekunden, bevor sie endgĂŒltig abtaucht.

Nun aber stellt sich die entscheidende Frage: Wo sind unsere rettenden Boote? Wo ist das, was uns vor dem sicheren Untergang retten kann. Und dann: Wer kann solche Boote noch bedienen? Wer hat die Kraft dazu und das Durchhaltevermögen, sie ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum hinweg zu rudern und dabei die Richtung zu halten?

Ein Boot schaut im Vergleich zu den riesigen Schiffen wie eine Nußschale aus. Auch da gibt es freilich unterschiedliche Kategorien und es gibt zahllose Liebhaber ihrer Boote, die sich jĂ€hrlich an die Seen, FlĂŒsse und Meere begeben und sie stolz in das Wasser hineingleiten lassen
 Ein Boot kann sehr individuell sein. Oft braucht es viel Anstrengung, um es instand zu halten und auch, um es ĂŒber das Wasser zu bewegen – vor allem, wenn es keinen Motor hat. Es braucht Zeit und es braucht viel Idealismus
 Doch es bringt auch die Möglichkeit zur Muße, zum RĂŒckzug und einfach zum Eintauchen in die Welt des Wassers.

Wir stehen jetzt vor wichtigen Entscheidungen. Eine davon wird sein, ob wir weiterhin am sinkenden Riesenschiff verbleiben wollen, weil wir seine Annehmlichkeiten nicht loslassen können
 oder ob wir uns standhaft weigern, uns von seinen Betreibern ver-fĂŒhren zu lassen. Dann nĂ€mlich können wir unsere gesamte Energie sammeln und Schiffe bauen, die unserer Menschen-Natur entsprechen und die uns vorwĂ€rts bringen, statt uns in die eiskalte Unterwelt der momentanen Herrscher zu versenken.

Genauso wichtig wird die Frage sein, unter welchen Voraussetzungen wir ein grosses Schiff nehmen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen und wann das eigene kleine Boot notwendig ist, um mit ihm unsere Seelenwelt zu erkunden und in sie einzutauchen – wann immer es notwendig ist und wie lange auch immer. Denn der Mensch ist vor allem eine Seele, die einen menschlichen Körper angenommen hat, um hier auf diesem Planeten seine ureigene Kraft zur Entfaltung zu bringen.

Er ist da, um sein Bewusstsein zurĂŒck zu erlangen, das er auf seinen vielen Reisen hierher immer wieder verloren hat. Und er ist da, um sich in der Dichte dieser Erden-Wirklichkeit zu entfalten und zu vervollkommnen, mit dem Verstand als seinem genialsten Werkzeug. Er ist da, um sich seine Wirklichkeit selber zu gestalten und gemeinsam mit anderen die gesellschaftliche RealitĂ€t zu formen. Insgesamt ist es seine Aufgabe, als Seelenwesen “den Himmel auf Erden zu bringen”. Um sich auf dem Wasser des Lebens bewegen zu können, braucht er sein Lebensfeuer. Das aber ist das, was ihm im Laufe von Äonen die Götter gestohlen haben.

Die Zeit ist gekommen, in der wir die beiden Welten nun zusammen-fĂŒhren werden: die horizontale materielle Schiffswelt, die gesellschaftlichen Schiffe, welche uns hier auf den Boden bringen
 und die vertikale Welt unserer Seelenboote, ĂŒber die wir “den Himmel” herab in die mater-ielle Welt, die Welt von “Mutter (mater) Erde”, bringen.

Als Menschen brauchen wir immer beide Welten. Sie waren ĂŒber lange Zeit jedoch getrennt und mehr noch waren sie in uns gespalten. Es sind die beiden Pole des MĂ€nnlichen und des Weiblichen, die beiden Welten von Atlantis und Lemurien
 Der Brennpunkt fĂŒr ihre Vereinigung wird unser Herz sein. Wenn dort wieder unser Lebensfeuer entfacht ist, findet eine lange Geschichte ihr Ende und eine neue beginnt. Und eigentlich sind wir schon mitten in diesem Geschehen.

Copyright: Magda Wimmer – https://inner-resonance.net