Nicht ich hätte als Kind dafür sorgen müssen, dass die Sippe funktioniert, es jedem darin gut geht und alle zurecht kommen. Eigentlich ist die Sippe dazu da, das Kind zu unterstützen, zu versorgen und vor allem, es zu befähigen nach und nach seinen eigenen Weg zu gehen und irgendwann die Sippe zu verlassen.
Die Botschaften, die mir als Kind übermittelt wurden, waren aber, dass ich zuständig bin, dass ich mich für die Sippe aufgeben muss und dass ich Verantwortung für das Durchkommen der Sippe habe. Mein Lebenszweck war Nutzen für die Sippe. Es ging von Anfang an nicht um mich und um meine Existenz an sich oder gar um die Freude an mir und meinem Sein, die Freude an meiner Entwicklung und Reifung. Nein. Es ging immer um die Sippe. Um die anderen.
Ich durfte nicht ausscheren, ich durfte nicht flügge werden. Ich durfte zwar ausziehen, aber ich musste weiterhin zur Verfügung stehen und mein Leben dem der Sippe unterordnen.
Als mir die Tage klar wurde, wie verdreht hier die Natur der Sache ist, sind so einige Groschen gefallen.
ICH hätte Unterstützung erfahren müssen. Die Sippe wäre für mich zuständig gewesen. Ich hätte bekommen müssen. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, mich in mein eigenes Leben zu entlassen und mir alles mitzugeben, was gute Wurzeln mitgeben. Nähren und dann freilassen.
Da war dieser innere Anteil, der immer noch nicht seinen eigenen Weg gehen durfte, der immer noch da stand, auf die Sippe starrte, bewegungsunfähig und die Verantwortung für die Sippe hatte. Der Anteil, der glaubte, dass es Verrat gleichkommt, wenn er sich um sich kümmert, die Sippe quasi im Stich lässt.
Dieser Anteil hat nicht erlebt, dass er bekommt, dass es um ihn geht, er gehen darf. Er wusste nicht, dass die Zuständigkeiten verdreht waren.
Was für eine Erleichterung, als diesem Anteil das alles bewusst wurde. Was für eine Erleichterung, die Verdrehungen und Irrglauben zu erkennen.
Was für ein Segen für ihn, zu spüren, was die Wahrheit ist: Das Leben dient ihm eigentlich. Die Natur. Die Schöpfung. Die Sippe. Systeme jeglicher Art. Alles ist FÜR ihn. Er hat es nur nicht erlebt.
Er darf seinen eigenen Weg gehen, hat den Segen bekommen (in einer Innenreise von Jesus und den anderen Propheten höchstpersönlich), durfte seine falsch verstandene Verantwortung für die Sippe ablegen. Er ist frei. Entbunden. Abgenabelt.
Gott sei Dank. Endlich. Erleichterung. Aufatmen. Wundervoll!!!!