Gedanken 48: Höhlen-Dasein. Magda Wimmer

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Die Schattenspiele und Schattentänze in der halb-aufgewachten Menschenwelt gehen weiter. Diejenigen, die darin herrschen, malen ihre Illusionen an die Höhlenwand und werfen dorthin ihre Schatten, die nun immer länger werden… denn ihre “Sonne” ist am Sinken, und bald schon wird sie untergehen.

Doch die meisten folgen den Schattenmächten und Schattengestalten noch immer und sie tun so, als sei all das ganz real und ganz normal. Neue Normalität oder doch die alte? Sobald die dann wieder “Gefahr” schreien, werden sie wie vorgesehen zusammenzucken und in Höhlenpanik eiligst umsetzen, was von ihnen verlangt wird. Schliesslich muss man gehorchen. Das war doch immer so, oder?

So ein Höhlen-Leben kann tatsächlich unglaublich gemütlich sein. Warm ist es dort (zumindest solange, wie die Höhlenbetreiber das wollen) und man bekommt Futter, wenn man brav und gehorsam glaubt und tut, was vorgegeben wird. Tut man es nicht – nun, das haben wir in den vergangenen Jahren bereits erlebt, was dann geschieht. Unzählige Existenzen wurden zerstört und Menschen weggesperrt sowie getötet oder in den Tod getrieben.

Bis heute – und obwohl tausendfach dargestellt und bestätigt wurde, wie ein Schattenregime eine Schattenpandemie von vorne bis hinten geplant und durchgeführt hat – werden immer noch Ärzte, Rechtsanwälte, Journalisten… weggesperrt, verurteilt und als Verbrecher dargestellt. Selbst der Betrieb in den Spitälern ist in unseren Schattenhöhlen hier bis heute eingeschränkt. Der Höhlennotstand wurde einfach beibehalten.

Als Plato vor fast zweieinhalb-tausend Jahren sein Höhlengleichnis geschrieben hat, war ihm noch völlig präsent, in welcher Gefahr sich die Menschheit befindet und vor allem wie diese Situation zustande gekommen war – anders als die heute gängigen Interpretationen dieses Textes… der gemeinsam mit Platos Darlegungen zum Untergang von Atlantis bereits über die Jahrhunderte hinweg unterdrückt worden ist.

Es ist da wortwörtlich von Gefangenen die Rede, die in einer unterirdischen Behausung eingesperrt und sitzend an eine Mauer gefesselt sind. Das fixiert ihren Blick alleine auf die innere Höhlenwand. Sie können deshalb auch den Ausgang nicht sehen. Weit entfernt brennt ein Feuer, über das verschiedene Schatten an die Wand geworfen werden. Täglich wird ihnen ein Schattentheater vorgeführt. Alles, was gesprochen wird, hallt als Echo zu den Gefangenen hin, sodass sie glauben, die Schatten an der Höhlenwand würden sprechen. Das ist ihre Wirklichkeit. Eine andere gibt es nicht. Und es ist auch unsere Wirklichkeit heute.

Die Qualität des Höhlenlebens hat sich im Laufe der Zeit verändert. Bis heute hat es sich von einer irrealen Schattenwelt auf eine völlig irre virtuelle Geisterwelt reduziert. Die Menschen sind dort eingesperrt in ihre Kopfhöhlen, während sie überzeugt sind, frei zu sein. Und die Schattenmächte dringen nun immer unverschämter in diese Höhlen ein. Sie geben vor, sie durch und durch kontrollieren und steuern zu können. Freilich könnten die Insassen durch diesen Überfall aufmerksam geworden sein und sie könnten die Schattenmächte langsam sehen, wenn sie nur bereit wären, hinzuschauen auf das, was sie gezeigt bekommen.

Wenn im Höhlengleichnis der weise Sokrates fragt, was passieren würde, wenn man einen solchermassen Gefangenen befreien würde… dann zeigt er mit seinen Ausführungen genau das auf, was viele von uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfahren haben: Der Gefangene würde zunächst verwirrt und vom Licht schmerzhaft geblendet sein. Und er würde das, was er ausserhalb der Höhle zu sehen bekommt, als völlig irre betrachten. Die Schatten sind ihm viel vertrauter und am liebsten würde er in die Höhle zurückkehren.

Und es geht weiter: Was, so fragt Sokrates sein philosophisches Gegenüber, würde nun passieren, wenn derjenige, der hinausgegangen ist aus der Höhle und Freiheit geschnuppert hat, wieder zurückkehren würde in die Höhle. Würden sie ihm glauben? Wenn wir uns zurück erinnern, was in den letzten paar Jahren gelaufen ist, dann wissen wir, dass das nicht so ist.

Eine Rückkehr in die Höhle, um die Gefangenen zu “bekehren” oder zu befreien, macht keinen Sinn und es wäre mitunter sogar sehr gefährlich, denn sie würden ihn vielleicht sogar lynchen. Nur das Draussenbleiben vieler Vertrauter kann irgendwann einmal dazu führen, dass man in der Höhle unruhig und vielleicht sogar neugierig wird und … sich aufmacht, um nachzuschauen, was geschehen ist.

Nach der Zeit von Plato hat man die Göttergeschichten umgeschrieben und sie bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Sie sind deshalb bis heute nur schwer zu verstehen. Aber man quält die Menschen und vor allem die Schüler damit, sich die Schattengeschichten der korrupten Götter anzueignen. Aus diesem Grunde vermutlich waren sie mir immer schon sehr zuwider.

Man hat uns erzählt, dass Prometheus den Göttern das Feuer gestohlen und es zu den Menschen gebracht habe. In Wahrheit aber haben die Götter UNS das Feuer gestohlen. Seither machen sie vor dem Menschen-Höhlengefängnis damit, was sie wollen. Sie wissen zwar in keiner Weise, wie man es handhabt – das können Schattenkreaturen auch nicht – aber sie können es für alles mögliche missbrauchen… allerdings nur so lange, als wir sie lassen.

Freilich, es ist dies auch die Geschichte von Seelen, die hierher in eine stark reduzierte und illusionäre Welt gekommen sind, um sich Kraft ihrer Herkunft zu befreien und wieder jenes göttlich Bewusstsein zu erlangen, das eigentlich ihres ist.

Wird in den nächsten Tagen fortgesetzt…

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