Demokratie ist,
wenn man für den Kandidaten stimmen darf,
den man am wenigsten ungern hat.
Robert Byrne
Liebe Leserinnen und Leser
In der US-Politik gehts gerade richtig ab. «25 Tage, die die amerikanische Politik erschütterten», meint NBC News dazu. Mit dem peinlichen Auftritt von Joe Biden in der Debatte gegen Donald Trump am 27. Juni zeichnete sich das Ende der Wahlkampagne des Präsidenten ab. Und am vorletzten Samstag ereignete sich das Attentat auf Trump.
Dann hatte Biden letzte Woche angeblich ein positives SARS-CoV-2-Testresultat und wurde in Isolation geschickt. Gestern teilte er schließlich mit, dass er auf die Kandidatur verzichten werde. Seit Präsident Lyndon Johnson im Frühjahr vor den Wahlen 1968 zurücktrat, ist Biden somit der erste amtierende Präsident, der für eine Wiederwahl in Frage kommt, aber nicht mehr antritt.
Nun unterstützt «Sleepy Joe» seine Vizepräsidentin Kamala Harris. Ob sie die neue Kandidatin wird, ist allerdings fraglich. Einflussreiche Demokraten wie beispielsweise Nancy Pelosi und Barack Obama haben sich bislang nicht hinter Harris gestellt. Die erste US-Vizepräsidentin glänzte in den letzten dreieinhalb Jahren vor allem durch ihre Abwesenheit.
Profiliert hat sich Harris im Grunde nur als Befürworterin von Abtreibungen. Dies, nachdem der Oberste Gerichtshof im Juni 2022 seine 1973 gefällte «Roe v. Wade»-Grundsatzentscheidung kippte, welche den Frauen landesweit das Recht auf Abtreibung bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat zusprach. Zum Vergleich: In der Schweiz ist sie nach ärztlicher Beratung grundsätzlich bis zur zwölften Woche erlaubt. Nun obliegt es in den USA wieder den einzelnen Staaten, den Schwangerschaftsabbruch gesetzlich zu regeln.
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