Vor langer, langer Zeit, begann Frau Percht in diesen dunklen Tagen vor der Wintersonnenwende über das Land zu ziehen. Ihre Aufgabe war es, den Menschen tief in deren Seele zu blicken und sie daran zu erinnern, dass nun die Zeit des Jahres gekommen ist, um sich selbst zu reflektieren.
Erkannte sie bei diesen Seelenblick ein leuchtendes und liebendes Herz und damit einen Menschen, der Wohlwollendes in die Welt brachte und sich, seine Familie aber auch die Natur wertschätzte und achtete, dann wurde dieser Mensch von ihr reichlich belohnt. Sie zeigte ihr schönes Gesicht, wurde zur Peraht, zur hell strahlenden und Golden Leuchtenden und beschenkte auch mit dem goldenen Licht der Percht !
Erkannte sie in einem Menschen Gier, Neid, Hass und Missgunst oder sah sie in dessen Seele, dass dieser Mensch mit der Natur und anderen Menschen nicht liebevoll umging, dann zeigte sie sich von ihrer hässlichen und strafenden Seite.
Die gute, alte Frau Percht hatte wohl viel Arbeit in diesen Tagen und da diese alleine nur schwer zu verrichten war, wurde sie von ihren Helfern begleitet, die später einmal als ihr Gefolge bezeichnet wurden.
Einer ihrer Gefährten war der weise, gute und alte Mann. Er war die verkörperte Natur, der Gott der Natur und damit ihr männlich, göttlicher Begleiter.
Beide, Frau Percht und der Gott der Natur sind im Jahreszyklus gealtert und erscheinen jetzt als die alten und weisen Wintergottheiten.
Der sanfte und weise Wintergott hatte einen weißen Bart bekommen. Er stand derartig tief mit den Kräften der Natur in Verbindung, dass man ihn kaum von ihr unterscheiden konnte. Manchmal schien es gar, als hätte er ein Hirschgeweih auf dem Kopf, ein Fell über dem Körper oder die Beine einer Ziege.
Doch meist erschien er im Winter als alter Mann, die heiligen Farben der Weihenächte tragend – rot und weiß.
Auch wenn man ihn nur selten sah, so war er stets an der Seite seiner Gefährtin. Er beschützte sie, begleitete sie und tauchte wie aus dem Nichts auf, wenn sie ihn brauchte.
Während der dunkeln und kalten Tage war es für Frau Percht eine besonders große Hilfe, wenn er bei ihr war und mit ihr diesen beschwerlichen und arbeitsreichen Weg ging und so kam es, dass die beiden den Menschen zusammen erschienen.
Der grüne Mann brachte eine Rute aus verschiedenen Hölzern mit. Einst war sie als Lebensrute bekannt, denn mit ihr berührte er die Böden, das Vieh, aber auch die jungen Mädchen, um die Fruchtbarkeit anzuregen und den neuen Lebenszyklus zu segnen. Manchmal wurde mit ihr auch der Segen ausgesprochen und nicht selten eine Krankheit abgestreift.
Über Jahrtausende waren diesen beiden die heiligen, segensbringenden Gottheiten des Winters
Die Percht, die verkörperte Mutter Erde und damit die Göttin selbst
Der grüne Mann, als alter weiser Wintergott war die Verkörperung der männlich göttlichen Kraft
….. damals …. Ja damals gab es sie noch im Miteinander
Göttin und Gott
Tief mit der Natur und den Menschen verbunden
Noch waren Angst, Schuld und Sünde nicht so stark auf Erden verkörpert
Man konnte mit ihnen noch nicht manipulieren
Und die Spaltung in Gut und Böse wirkte noch nicht
Es dauerte noch viele Jahrhunderte, bis das Bild des Teufels kreiert wurde und die Göttin und damit auch die Percht in Vergessenheit geraten ist und dadurch die Welt aus dem Gleichgewicht fiel
Es dauerte noch viele Jahrhunderte, dass die Menschen in Angst und Schrecken versetzt wurden und damit zu den Marionetten wurden, die bis heute den überlagerten Geschichten glauben und den Ursprung vergessen haben
Schönen Krampus Tag
Vielleicht möchtet ihr heute an den alten Wintergott denken
Er hat das Leben, die Kinder und die weiblich göttliche Kraft seit jeher beschützt
P.S dies ist keine Geschichte
Es ist die alte, aber auch neue Realität