Maria Magdalena, gechannelt durch Pamela Kribbe
Liebe Menschen,
ich bin Maria Magdalena, eure Schwester und euch Gleichgestellte. Ich bin in Freundschaft bei euch. Ich kenne euch, ich weiß, wer ihr seid, wir sind Gleichgesinnte.
Ihr seid hierhergekommen, in dieses Leben auf der Erde, um euch zu erinnern, wer ihr seid. In diesem Leben wollt ihr aufwachen. Dieses ist ein Leben der Integration und Selbsterinnerung. Wenn ihr euch an euch selbst erinnert, erwacht eure Seele in eurem täglichen Leben. Ihr beginnt aus tieferen Impulsen heraus zu leben, zu fühlen, zu sehnen und zu wünschen. Dadurch wird das Leben strahlender, freier und echter.
Heute möchte ich erneut das Thema der Sexualität aufgreifen, diesmal in Verbindung mit der weiblichen Energie in euch selbst. Dieses Thema ist sowohl für Männer als auch für Frauen relevant. Es geht hierbei um die weibliche Energie in der Seele und ihren Zusammenhang mit der Sexualität.
Ich will heute insbesondere über Erfahrungen der Grenzüberschreitung sprechen: Ich möchte über sexuelle Wunden sprechen. Und der Grund dafür, dass ich das tun möchte, ist, dass Sexualität mit der Seele verbunden ist. Sexualität ist nicht allein eine Angelegenheit des Körpers oder von Gefühlen. Sexualität trägt in sich eine höhere oder Herzens-Komponente, und nur wenn diese Herzens-Komponente wirklich in die Sexualität einbezogen wird, kann die Seele in sie mit hineinsinken, kann die Seele sich durch die sexuelle Bindung, die ihr mit einem anderen Menschen – und zutiefst auch mit euch selbst – eingeht, zum Ausdruck bringen.
Worauf ich damit hinweisen will, ist dies. Sexualität ist wie ein Feuer. Energetisch gesehen ist sie eine Feuerströmung, die sich in den unteren Chakras oder Energiezentren bewegt. Um euren Steiß, im ersten Chakra also, und um euer Nabelchakra, dem zweiten Chakra in eurem Bauch, liegt der Anker des sexuellen Feuers. Dieses Feuer existiert ebenso auch im Tierreich. Auch Tiere kennen die sexuelle Strömung und die Impulse, die von ihr ausgehen. Im Tierreich wird das sexuelle Feuer gelenkt durch bestimmte Rhythmen, die zu der Natur des jeweiligen Tieres gehören. Es sind biologische Rhythmen, die bewirken, dass ein Tier zuzeiten einen sexuellen Trieb verspürt und mit dieser Strömung mitgeht, ihr folgt, bis sie dann wieder verstummt. Aber es ist kein Bewusstsein, das da wählt, sondern es sind natürliche, instinktive Rhythmen, in denen sich das Tier mitbewegt.
Bei euch als Menschen ist es so, dass ihr als Seele euch inkarniert und eine innere Mission besteht, euer Seelenlicht so sehr wie möglich in euer irdisches, körperliches Sein, in euer Menschsein zu integrieren und ihm dann Form und Gestalt zu geben. Die Absicht ist daher, dass eure Seele sich mit der Feuerströmung der Sexualität verbindet, wie sie in den unteren Energiezentren lebt, und dass die Impulse dieses sexuellen Feuers von eurem Herzen angeleitet oder getragen sind.
Ich verwende das Wort Herz hier als ein Synonym, als gleichbedeutend mit dem Wort Seele. Es geht dabei um ein inneres Prinzip, ein inneres Element.
Eure Individualität, euer Bewusstsein verbindet sich dann mit diesem Feuer. So entsteht Kreativität. Sexualität ist viel mehr als nur der Wunsch, mit einem anderen körperlich eins zu werden. Sie ist auch viel mehr als nur Lust. Wenn ihr euch auf das Feuer in eurem Becken einfühlt, sind dort allerlei Energien, die zu tun haben mit Leidenschaft, Passion, Erregung, Lust empfinden, auch Originalität, eurem Feuer. Wenn ihr eure sexuelle Energie ganz von eurer Seele aus lenken würdet – ihr könnt es auch euer „höheres Ich“, euer Herz nennen – wenn dies beides zusammen käme, würdet ihr euch sehr autonom fühlen. Im Grunde kann man nur dann von einem Selbstbewusstsein sprechen, wenn ihr dabei auch eure Grenzen spürt.
In der heutigen Botschaft nun geht es um sexuelle Grenzüberschreitung und was sie mit euch macht. Ehe ihr aber erkennen könnt, dass eure Grenzen überschritten werden, muss zuerst ein Bewusstsein, ein Begriff von „Grenzen“ bestehen. Es kann sehr offensichtlich sein, wenn Grenzen überschritten werden, und dies ist definitiv der Fall, wenn es zu sexueller Gewalt kommt, wenn jemand körperlich überwältigt und zu sexuellen Handlungen gezwungen wird. Dann besteht sehr eine sehr eindeutige Grenzüberschreitung. Aber auch auf einer tieferen Ebene, auf eine nicht-physische Weise, kann eine sexuelle Grenzüberschreitung stattfinden. Ihr könnt auf verschiedenste Weisen in eurem Feuer, eurer Kreativität, eurem Selbstausdruck gebremst und eingeschränkt werden, ohne dass ihr es merkt, wenn ihr noch nicht wisst, wer ihr seid, was eure wirkliche Identität ist.
Ihr mögt nun sagen: „Was hat das Einschränken des Selbstausdrucks und der Kreativität aber mit Sexualität zu tun?“ Ich sage euch: sehr viel. Sexualität als Feuerkraft ist nicht nur etwas, bei dem es darum geht, mit jemandem Sex zu haben. Sexualität als Feuerkraft hat viel mit eurer kreativen, schöpferischen Energie als Mensch zu tun. Die Absicht liegt darin, diese nicht-zielgerichtete, wilde Energie des sexuellen Feuers auf liebevolle, vom Herzen, von der Seele dirigierte Weise umzusetzen. Wenn diese beiden zusammenwirken, entstehen Ursprünglichkeit und zudem auch Tiefe in der Verbindung, die ihr mit einem anderen Menschen, mit einem Sexualpartner eingeht. Dann will eure Seele wirklich in eine solche Beziehung, auch in den intimen, sexuellen Kontakt einströmen. Dann entsteht auf der Seelenebene eine Erfüllung, die euch glücklich macht und euch auch ein Gefühl von Bedeutung und Sinn gibt. In dem Moment wird das sexuelle Feuer ins Herz gehoben und voll und ganz ausgelebt.
Sexualität, die nicht mit dem Herzen verbunden ist, hat etwas Leeres. Es ist, als herrsche dort eine Abwesenheit der Seele, und das bringt letztlich ein unbefriedigendes und auch schmerzvolles Gefühl mit sich. Man könnte sogar sagen, wenn man einzig auf den Energien Vergnügen oder Lust segelt und nur sie erleben will, dann ist das an sich in Ordnung, wenn aber die Seele fern bleibt und nicht recht mit in das Erleben des sexuellen Feuers einfließt, ist auch das selbst auf Dauer grenzüberschreitend, weil ihr im Grunde in eine Strömung eintaucht, die nicht (oder noch nicht) bewusst ist. Ihr haltet die Seele immer noch vor den Toren dieser Strömung, und das erzeugt irgendwann das Gefühl, nicht richtig bei euch selbst zuhause zu sein, und auch ein Gefühl des Selbstverlustes. Dies kann auch in einer Beziehung geschehen, die vollkommen freiwillig ist, in der es also weder Gewalt noch Zwang noch Grenzüberschreitungen in einem brutalen, gewaltsamen Sinne gibt. Es kann auch in einer „normalen“ Beziehung geschehen, dass ihr eure Seelenenergie trotzdem nicht fließen lassen könnt. Damit tut ihr euch also selbst Gewalt an. Es geschieht dann eine Grenzüberschreitung, die ihr euch selbst zufügt.
Aber nochmals: Um das zu erkennen, müsst ihr euch zuerst eurer Grenzen bewusst sein. Um euch der nicht-physischen, subtileren Formen der Grenzüberschreitung bewusst zu werden, müsst ihr zunächst autonomer werden. Und das geschieht, wenn ihr euer eigenes sexuelles Feuer aus eurem Seelenbewusstsein heraus annehmt.
Bevor ich darauf näher eingehe und auch eine Übung dazu anbiete, möchte ich noch einige Worte zu den brutaleren Formen sexueller Gewalt und sexueller Grenzüberschreitung sagen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Ihr alle, die ihr diese Botschaft hört oder lest, seid damit vertraut – wenn nicht aus diesem, dann aus anderen Leben.
Grenzüberschreitungen finden dann statt, wenn ihr als Frau oder auch als Mann nicht die Kontrolle über eure eigene sexuelle Energie habt. Wann ist das der Fall? Grenzüberschreitungen finden in allen Gesellschaften statt, in denen die Rollen von Frauen und Männern starr festgelegt sind. So wird zum Beispiel in vielen Kulturen noch immer von Frauen erwartet, dass sie jung heiraten und Mutter werden. Verheiratet sein und Mutterschaft sind dort für die soziale Identität von großer Bedeutung. Das war lange Zeit so und ist mancherorts noch immer so. Das bedeutet, dass eure sexuelle Energie als Quelle eures Feuers, eurer Kreativität und auch der Lebenskraft, die euch als Seele zur Verfügung stehen sollte, um euch selbst auszudrücken, in vielerlei Hinsicht eingeschränkt und abgeschnitten ist. Eure sexuelle Energie wird auf Weisen kanalisiert, die von der Gesellschaft diktiert werden und die aus einschränkenden Vorstellungen über Familie, Elternhaus und die festen Rollen, die Männern und Frauen zugewiesen werden, herrühren. Auch beim Mann wird da die sexuelle Energie als Quelle von Kraft, Kreativität und Ursprünglichkeit abgeschnitten. Auch seine Rolle ist streng definiert.
In beiden Fällen wird dies oft mit dem Deckmantel religiöser Moral gerechtfertigt. „So hat Gott es gewollt“. Diese Regeln, diese rigiden Geschlechterrollen seien notwendig, um die wilde, ungezügelte Seite des sexuellen Feuers in gute Bahnen zu leiten. Die Moral steht dann als Gegensatz zur Wildheit der sexuellen Energie. Dabei entsteht eine ungesunde Dualität zwischen „Gut und Böse“, zwischen dem Höheren, dem Reinen, dem Sauberen und im Gegensatz dazu dem Zügellosen, dem dunklen und sündigen Aspekt der Sexualität. Diese ganze Dualität entsteht, wenn das sexuelle Feuer als etwas Anrüchiges hingestellt wird, das durch Vorschriften, die den Frauen und Männern auferlegt wurden, kontrolliert werden muss. Aber in Wirklichkeit beschädigt ihr auf diese Weise das ursprüngliche Feuer. Paradoxer- und seltsamerweise waren es also gerade die Gesellschaft und insbesondere die Religion mit ihren restriktiven, negativen Ansichten über Sexualität, die sehr grenzüberschreitend waren, die Frauen und Männern Gewalt angetan haben, wenn es darum ging, sich selbst und sich Selbst – die eigene Ursprünglichkeit, die Seele – auszudrücken.
Was geschieht, wenn ihr die Sexualität auf eine so starre und unnatürliche Weise einschränkt und kanalisiert, dass sie nur im Rahmen der Definitionen von Ehe, Familie und Fortpflanzung existieren darf? Wenn ihr dies tut, schafft ihr allerlei Arten von Problemen. Es führt zu einer Unterdrückung der Sexualität, die in vielen Traditionen und Religionen seit vielen Jahrhunderten sehr tonangebend war. Diese Unterdrückung der Sexualität führt letztlich auch zu gewalttätiger Sexualität, denn das sexuelle Feuer ist eine Strömung, die nicht unterdrückt werden kann, dafür ist sie im Menschen zu präsent. Wenn ihr diese Strömung nicht liebevoll und freudig zu kanalisieren wisst und sie mit der Gewalt der Moral unterdrückt, wird sich diese Strömung gegen euch wenden und unnatürlich werden.
Worauf ich hier also aufmerksam machen möchte, ist, dass Männer und Frauen durch eine wertende und dualistische Moral zunächst umfassend ihrer eigenen ursprünglichen Sexualität entfremdet wurden – einer Sexualität, die mit dem Herzen verbunden ist und die mit Selbstausdruck und dem freien Erkunden der eigenen kreativen Energie zu tun hat -, wodurch die unterdrückte Sexualität nun auf gewalttätige oder grausame, perverse Weisen ausgelebt wird. Das hat sich in der Geschichte vielfach gezeigt. Es hat viel sexuelle Gewalt gegeben – und es gibt sie immer noch, wenngleich das Bewusstsein dafür wächst.
Ich möchte nun etwas über die Wunde, insbesondere die psychische Wunde, sagen, die die Opfer sexueller Gewalt erleiden. Der durchschnittliche Mensch ist sich seiner eigenen Grenzen bereits nicht mehr bewusst. Wie ich zuvor erwähnt habe, besteht aufgrund der schweren Traditionen in der Moral und Religion, aus denen ihr kommt, schon früh eine frühe Entfremdung von eurem eigenen Kern. Es geschieht in der Erziehung kein liebevolles Annehmen eures eigenen sexuellen Feuers und der darin liegenden Kreativität. Das ist der Hintergrund. Wenn dann zudem eine sexuelle Grenzverletzung in Form eines sexuellen Übergriffs oder gar einer Vergewaltigung stattfindet oder euch sexuell einfach etwas aufgezwungen wird, mit dem ihr euch nicht wohlfühlt, und dies obendrein geschieht, während es bereits an einer grundlegenden Autonomie fehlt, dann erreicht euch dies tief. Ihr werdet dann tatsächlich energetisch aus euch selbst fortgerissen und seid infolgedessen desorientiert.
Dabei hängt es davon ab, wie die sexuelle Gewalt aussieht. Sie kann einmalig sein, sie kann aber auch chronisch geschehen. Wenn es sich um einen systematischen Missbrauch handelt, entsteht im Opfer eine tiefe Entfremdung, ein Nicht-zuhause-sein im Bauch, das Gefühl, nicht in der eigenen Basis wurzeln zu können. Bei den meisten Menschen steht diese Basis bereits auf wackligen Füßen, weshalb sexuelle Grenzüberschreitungen sie umso härter treffen, wenn sie geschehen.
In schweren Fällen kann ein Mensch dann vorübergehend vollständig den Kontakt zu seinem eigenen Kern verlieren. Denn als Seele seid ihr ein inkarniertes Wesen, besser noch gesagt: Als Mensch seid ihr eine inkarnierte Seele. Für die Seele ist es notwendig, in Verbindung mit dem Energiefeld und den Emotionen des Körpers zu stehen. Nur so kann die Seele da sein, kann sie hierher fließen. Wenn ihr euch in eurem Körper, in eurem Gefühlsfeld nicht wohlfühlt, stoßt ihr eure eigene Seele ab. Ihr wollt euch eurer Seele nicht verschließen, aber es geschieht, weil fremde Energien von außen mehr oder weniger Besitz von eurem Energiefeld ergriffen haben und ihr euch nicht imstande fühlt, euch machtlos fühlt, euer Energiefeld mit eurer eigenen Kraft, eurem eigenen Feuer, eurem eigenen Bewusstsein zu füllen. Das ist der tiefste Schmerz einer sexuellen Verwundung, einer sexuellen Grenzüberschreitung: dass ihr aus eurem eigenen Körperfeld und damit auch aus eurem emotionalen Feld vertrieben werdet.
Ihr verliert dann zudem den Kontakt mit der höheren weiblichen Energie eures Herzens, weil sie sich nicht sicher fühlt. Wenn ihr die Verbindung mit ihr wirklich verliert, fühlt ihr euch abgekoppelt vom Leben, werdet ihr trübsinnig und kommt es oft zu Depressionen: Ihr fühlt euch innerlich wie tot. Das Feuer, das Leben und Glanz spendet, scheint euch genommen worden zu sein. Ich sage „scheint“, denn in euch liegt die Kraft zur Heilung, zur Genesung. Dazu werde ich euch gleich eine Übung anbieten.
Doch zuerst möchte ich noch etwas zu den Folgen für den Täter sagen, denjenigen, der oder die sexuellen Grenzen überschreitet. Ein Mensch, der einen anderen sexuell verwundet, der die Grenzen eines anderen überschreitet, hat die Kontrolle über seine beziehungsweise ihre eigene sexuelle Energie verloren. Der Täter hat per definitionem einen unzureichenden Kontakt zu seinem oder ihrem eigenen Herzen. Dennoch gibt es einen Moment der Wahl. Ihr seid als Täter verantwortlich dafür, was ihr tut, und wenn ihr sexuelle Gewalt ausübt, führt dies innerlich zu einem Bruch in eurer Psyche. Tief in eurem Inneren ist das Wissen, dass ihr einem anderen etwas geraubt habt, dass ihr einem anderen wehgetan habt. Auch wenn ihr dies nicht erkennt, werden in euch ein Selbstverlust und ein Verlust in eurem Gefühl von Würde und Autonomie auftreten, wenn ihr einen anderen auf diese Weise benutzt oder missbraucht. Ihr könnt mit euch selbst als Täter allein dann ins Reine kommen, wenn ihr den Schmerz des anderen in euch einlasst und ihn bewusst durchlebt. Nur das bringt euch zu euch selbst zurück.
Für viele Täter, die sexuelle Gewalt geübt haben, ist das noch zu viel verlangt. Sie wollen die Gewalt und das Grenzüberschreitende ihrer Taten nicht anschauen. Aber es wird die Zeit kommen, in der sie innerlich dazu gezwungen sind. Denn wenn sie es nicht tun, werden sie in Depressionen, Sinnlosigkeit oder Aggressionen verfallen. Auch in Aggression gefangen zu sein, ist eine Form des Selbstverlustes. Man kann nicht mehr auf sein autonomes Selbst zugreifen, wenn man ständig in einer Strömung von Aggression und Kontrolle steckt. Sowohl der Täter als auch das Opfer leiden unter einem erheblichen Mangel an Kontakt mit der eigenen Seele. Auch das Opfer kann selbst wiederum zum Täter werden, wenn er oder sie sich nicht wirklich auf eine innere Transformation einlässt. Es kann ein Kreislauf der Gewalt kann entstehen, wenn kein innerer Durchbruch geschieht. Der tiefste Durchbruch, den ihr alle braucht, ist die Wiederherstellung des Kontakts zwischen dem sexuellen Feuer und eurer Seele, eurem Herzen, eurem Kern.
Denn darin liegt die tiefste Grenzverletzung: dass euch euer sexuelles Feuer weggenommen wurde. Dies geschieht oft nicht durch ein buchstäbliches Verbot, euch sexuell auszudrücken, sondern durch eine Art Gehirnwäsche in dem Sinne, dass ihr zu glauben begonnen habt, dass eure eigene sexuelle Energie nicht euch gehört, dass ihr euch als Frau, als Mann auf eine bestimmte Weise verhalten solltet, dass ihr bestimmten Idealen entsprechen solltet. In diesem Sinne habt ihr alle den Täter zu einem gewissen Grad verinnerlicht. Es lebt eine Täterenergie in euch selbst, aufgrund all der Urteile, Gebote und Verbote, die ihr euch selbst auferlegt, wenn es darum geht, euer sexuelles Feuer liebevoll zum Ausdruck zu bringen und mit ihm in Verbindung zu treten.
Ich möchte euch nun einladen, innerlich mit dem Rhythmus eures Atems mitzugehen – nach innen zu gehen und über euren Atem Verbindung mit eurem Bauch und eurem Becken aufzunehmen. Atmet bewusst dorthin und stellt euch vor, dass in eurem Becken, in eurem Bauch, in eurem Steißbereich, in euren Sexualorganen ein Feuer lebt und dass dieses Feuer ganz wundervoll und kraftvoll ist. Ein Lebensfeuer, das prickelt und funkelt und in eure Beine, eure Knie und Füße ausströmt und dann auch nach oben fließt. Über die Wirbelsäule ist dieses Feuer mit eurem Sonnengeflecht auf der Höhe eures Magens, euer Herz, eure Kehle und euren Kopf verbunden. Lasst dabei alles Schubladendenken rund um die Sexualität los. Geht mit eurer Aufmerksamkeit zu diesem ursprünglichen Feuer in euch.
Das Feuer der Sexualität ist es letztlich, woraus ihr als Menschenkind, als irdisches Kind geboren seid. Es war ein Feuer, das eure Eltern zusammenbrachte, eine Strömung, die teils persönlich, aber auch überpersönlich war. Ihr als Seele konntet durch das Tor dieser Lebensströmung hereinkommen, euch in den Körper inkarnieren, der durch eure Eltern geboren wurde.
Fühlt die Natürlichkeit dieser irdischen, sexuellen Feuerströmung. Fühlt sie als Lebenskraft, als Lebensenergie. Spürt dieses Prickeln und Kribbeln in eurem Körper. Und fühlt auch seine Quelle. Spürt aufmerksam in eurem Bauch, in eurem Becken, wo sein Ursprung ist. Spürt die ungeheure Kraft dort, die vulkanische Kraft, das Feuer.
Lasst es jetzt durch euer Energiefeld fließen, so wie ihr möchtet. Spürt auch, dass dieses Feuer von euch ist. Es ist ein Feuer in euch, in eurem Becken, das euch dient, das da ist, um es eurer Seele zu ermöglichen, hier zu leben und hier zu sein.
In dieser Verschmelzung des Feuers mit eurer Seele, mit euren Herzimpulsen, fühlt ihr euren Kern und eure Grenzen, eure Autonomie. „Das bin ICH. Das ist meine Ursprünglichkeit. Das ist, wer ich bin.“ Fühlt es fließen. Spürt dabei auch eure Begrenzung, eure Begrenztheit.
Fühlt nun euer Energiefeld als ein Ganzes. Euer Körper und euer Feld sind ein Ganzes.
In beinah jedem von euch leben Urteile über euer eigenes sexuelles Feuer. Dadurch behindert ihr euch selbst – nicht nur in euren Beziehungen, euren intimen Beziehungen mit anderen, sondern auch darin, euch selbst zum Ausdruck zu bringen, darin, auszudrücken, was in euch lebt. Ich möchte euch nun bitten, euch einmal dieser Urteile bewusst zu werden, die in Wirklichkeit die Täterenergie in euch selbst sind, die Energie, durch die ihr euch selbst jetzt einschränkt. Fragt euch: „Worin halte ich mich selbst zurück? Was würde sich verändern, wenn ich mein eigenes sexuelles Feuer voll und ganz bejahen würde, es von Herzen annehmen würde? Was würde dann in meinem Leben geschehen?“
Stellt es euch einmal vor: dass ihr von Herzen ein tiefes „Ja“ zu diesem erdigen, sinnlichen, leidenschaftlichen Feuer sagt, das durch die Tradition als so anrüchig dargestellt und so verzerrt und verstümmelt wurde. Aber jetzt spürt ihr es – dieses ursprüngliche Feuer. Es ist nichts Unreines oder Falsches daran. Es ist das Lebensfeuer und ihr empfangt es von eurem Herzen mit einem großen „Ja“. Es darf dasein.
Fühlt es durch euer gesamtes Energiefeld fließen und werdet euch dann bewusst, wo ihr es möglicherweise zurückhaltet. Ihr könnt es euch so vorstellen, dass da oder dort Trennwände oder Mauern sind, wo ihr die Energie blockiert. Was genau ist das? Was sind das für Zäune, Trennwände oder Mauern? In ihnen liegt ein Verbot. Ein Verbot für euren eigenen freien Fluss. Was ist das strengste oder härteste Verbot, das ihr euch selbst auferlegt?
Ein Urteil, ein Verbot. Was darf nicht sein? Was ist nicht erlaubt?
Schaut euch dann dieses Verbot, die Energie, die ihr euch selbst auferlegt, einmal genau an. Welcher Freiheit beraubt ihr euch und warum? Woran fühlt ihr euch gebunden oder verpflichtet? Wessen fühlt ihr euch schuldig oder sündig? Seht es euch einen Moment lang an. Schaut euch diesen Schatten an und betrachtet ihn mit einem offenen Blick, ohne zu urteilen. Aber sagt auch: „Ich brauche dich nicht mehr. Ich kann mein Feuer fließen lassen. Mein Herz sagt Ja! Meine höhere weibliche Energie, die Hexe in mir, die Priesterin, umarmt die sexuelle Energie in meinem Becken, in meinem Wesen und fühlt, wie sie verbunden ist mit dem Einen.“
Wenn sexuelle Energie vom Herzen erhoben wird, von der Liebe, vom Bewusstsein bejaht wird, wird sie zu einer transzendierenden Energie. Eine Energie, die es euch ermöglicht, euch selbst, eure Begrenzungen und eure Ängste zu überwinden, und durch die ihr das Eine berühren könnt. Dies kann im intimen Kontakt, in der sexuellen Vereinigung mit einem anderen geschehen, aber es kann auch rein in euch selbst geschehen, in Momenten der Kreativität und des Selbstausdrucks.
Wenn ihr euch dies wirklich erlaubt, werden die Wunden der Vergangenheit, der sexuellen Grenzüberschreitung heilen – auf ihre eigene Weise, in ihrem eigenen Rhythmus und ihrer eigenen Zeit. Erkennt, dass ihr frei seid. Ihr könnt neu beginnen. Die Vergangenheit hat keine Macht über euch, wenn ihr euch eurer tiefsten Kraft bewusst werdet. Dann lasst ihr das Opferbewusstsein und auch die Täterschaft in euch selbst los und werdet frei. Dann heilt ihr eure sexuellen Wunden und wird die Sexualität wieder zu einem Reich von Verspieltheit, Freiheit, Ursprünglichkeit. Dann entstehen Tiefe und Authentizität in der Verbindung mit anderen, aber definitiv auch in der Verbindung mit euch selbst.
Danke für eure Aufmerksamkeit. Ihr werdet geliebt und seid in Sicherheit.
Channeling: © Pamela Kribbe
Übersetzung: Yvonne Mohr – https://www.lichtderwelten.de/
Deutscher Text: https://www.lichtderwelten.de/index.php/geistige-welt/channelings-anderer/pamela-kribbe/maria-magdalena–sexuelle-grenzueberschreitung-energetische-folgen-fuer-opfer-und-taeter