
Nimm dir Zeit fĂŒr diese Worte.
Als ich als Junge in meinem ersten Geometrieunterricht lernte, dass der kĂŒrzeste Weg zwischen zwei Punkten immer eine gerade Linie ist, war ich tief beeindruckt. Doch es war nicht nur diese mathematische âMagieâ, die mich staunen lieĂ â es war die Erkenntnis, dass ich von einem unendlichen Punkt zu einem anderen unendlichen Punkt gelangen konnte, einfach indem ich eine Linie zog.
NatĂŒrlich versuchte ich es auch mit gekrĂŒmmten und gezackten Linien, nur um zu erfahren, dass es viele Wege von A nach B gibt. Doch immer blieb die gerade Linie die direkteste.
Dieses scheinbar einfache Prinzip war gleichzeitig faszinierend, rĂ€tselhaft, tiefgrĂŒndig, verwirrend und ĂŒberwĂ€ltigend â alles in einem.
Doch dann stellte sich die wahre Frage:
Was ist der Punkt? Und wo ist der Punkt?
Diese Fragen lieĂen mich nicht mehr los. Sie begleiteten mich durch mein Leben, wurden zu meiner inneren Suche, zu meinem Pfad der Erkenntnis.
Der Atem des Bewusstseins â Die Reise nach innen und auĂen
Auf meinem spirituellen Weg musste ich die Zickzack-Linien der Suche hinter mir lassen, um den wahren Punkt zu erkennen â das Erleben der Unendlichkeit in dieser Welt.
Und dann erkannte ich: Jeder Ausatem (Outbreath) muss mit einem Einatem (Inbreath) ausgeglichen werden.
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
Jeder Einatem (Meditation, Innenschau) brachte mich immer wieder zurĂŒck zum ursprĂŒnglichen Punkt â zum ersten Punkt auf der Seite. Je mehr ich nach innen ging, desto mehr dehnte ich mich aus.
Umgekehrt, je mehr ich mich mit der Welt auĂen identifizierte â mit Dingen, Menschen, Erfahrungen â desto gröĂer wurde diese Ă€uĂere Welt, wĂ€hrend ich mich kleiner fĂŒhlte.
Ich konnte in den Nachthimmel blicken und mir vorstellen, dass das Universum unendlich ist â doch je mehr ich das tat, desto winziger erschien mir mein eigenes Sein, fast bis zur Auflösung.
Die Erkenntnis â Das Punktsein im Sein
Der Ausatem â Die Reise nach auĂen:
Von dem Punkt aus, an dem ich jetzt stehe oder sitze, kann ich mich auf irgendeinen Punkt in meiner 3D-RealitĂ€t fokussieren â eine Blatt an einem Ast, der zum Baum gehört, der auf der Erde wĂ€chst, die in einem Sonnensystem liegt, das zu einer Galaxie gehört…
Je weiter ich hinausgehe, desto unfassbarer wird das Ganze. Doch wenn ich mich auf das kleinste Detail konzentriere â auf die Zellen, MolekĂŒle, Atome, Lichtpartikel in diesem einen Blatt â verschmelze ich plötzlich mit dem Alles, was ich bin.
Der Einatem â Die Reise nach innen:
Von diesem Punkt aus kann ich mich zurĂŒckziehen, tief in mein Herzzentrum eintauchen. Je tiefer ich in diesen inneren Wirbel eintauche, desto mehr offenbaren sich mir die Lichtmuster, die wie Mandalas erscheinen, dann nur noch Lichtpartikel, bis ich schlieĂlich in das kleinste Zentrum blicke â einen Punkt der Leere, der wie ein schwarzes Loch ist. Und in diesem Moment verschmelze ich mit dem Alles, was ich bin.
Und plötzlich ist das gesamte Universum in mir enthalten.
Die Wahrheit â Es gibt keine Linie mehr
Wo auch immer ich hinsehe, der Punkt bin ICH.
Ich bin ĂŒberall in der Welt, und die Welt ist in mir.
Ich bin ein Punkt aus Licht im Geist Gottes.
Und doch gibt es keinen Punkt â es gibt nur das Sein.
Was aber ist mit meiner geraden Linie passiert?
Sie existiert nicht mehr in ihrer ursprĂŒnglichen Bedeutung. Denn ich versuche nicht mehr, von A nach B zu gelangen.
Ich setze keinen zweiten Punkt mehr auf das Blatt meines Lebens.
Denn ich erinnere mich:
Ich bin das Unendliche.
Ich bin der Punkt des Lichts.
ICH BIN.
Die Freude im einfachen Sehen, Sein und Spielen
In dieser unschuldigen Einfachheit des Wahrnehmens, des Seins und des Spielens liegt eine tiefe, freudige Erkenntnis.
đ« Strahlt weiter, ihr Geliebten.
Ich liebe euch so sehr.
Die letzte Entscheidung â Der letzte Schritt zurĂŒck zum Selbst
Hier und Jetzt stehen wir vor der endgĂŒltigen Wahl.
Kehren wir mit dem letzten linearen Schritt zurĂŒck zum Selbst â zur AbkĂŒrzung?
Oder verweilen wir weiter in den endlosen Möglichkeiten der Zickzack-Wege und Schleifen der 3D-Welt?
Die Wahl liegt bei dir.
Doch eines bleibt immer wahr:
Der Punkt bist DU.
„.“
Nicky Hamid
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© Ăbersetzung Roswitha https://www.esistallesda.de
