Zu Ostara, zur Frühlingstagundnachtgleiche bzw zum Fest des wiederkehrenden Lebens und zur AUFERSTEHUNG der Natur, wurde traditionell die Neunkräutersuppe gekocht und auch rituelle verspeist.
Gerne erinnere ich an diese magische Suppe, die möglicherweise auch der Ursprung des Spinatessens am Gründonnerstag ist.
Die Kräfte der Frühlingskräuter, die uns auf körperlicher und seelischer Ebene den Neubeginn schenken , wurden und werden in dieser Suppe vereint.
Regional sehr unterschiedlich verwendete man neun verschiedene Kräuter. Eines der wichtigsten Kräuter der Suppe ist die Gundelrebe, die der Suppe auch den besonderen Geschmack verleiht.
Ich gebe Brennnesseln, Löwenzahn, Giersch, Schafgarben, Vogelmieren, Scharbockskraut, Gänseblümchen. Das meiste davon wächst in meinem Garten.
Im Frühling versuche ich diese Suppe , so oft als möglich zu essen. Nicht immer sind neun Kräuter enthalten. Manchmal sind es auch nur drei.
Zum Ostarafest allerdings sind stets alle NEUNE mit dabei . Dann nämlich isst man die Suppe, um sich die Kraft des Grüns, des Lebens und des Neubeginns in den eigenen Körper „einzuverleiben“
Der Frühling wird in den Körper geholt, so dass jede Zelle den Neubeginn spüren kann und auch die Seele im Lichte des neuen Zyklus erstrahlt
Zutaten
1 Zwiebel
1-2 Esslöffel Butter
2 Esslöffel Mehl
4 mehlige Kartoffel
2- 3 Handvoll Kräuter
Salz, Pfeffer, Schlagobers
1 Liter Gemüsesuppe
Die Zwiebel klein schneiden und in der Butter anrösten. Das Mehl dazugeben und unter Rühren mit der Suppe aufgießen. Dann die klein geschnittenen Kartoffeln zugeben und weich kochen. Erst ganz am Ende die klein geschnittenen Kräuter in die Suppe geben. Die Suppe mit dem Pürierstab pürieren und nach Wunsch mit etwas Schlagobers verfeinern. Mit ein paar frischen Gänseblümchen und klein geschnittenen Bärlauchblättern dekorieren.
Mahlzeit
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Ergänzend möchte ich/esistallesda.de/Roswitha mein österliches Traditionsgericht anfügen.
Bei uns gibt es – meist am GRÜNdonnerstag – die Frankfurter Grünen Soße – einer der bekanntesten und traditionsreichsten Spezialitäten aus Hessen, insbesondere aus Frankfurt am Main.
Symbolik der Frankfurter Grünen Soße
Die Frankfurter Grüne Soße („Grie Soß“) ist nicht nur ein köstliches Gericht, sondern auch ein Stück Kultur und Identität für die Region. Ihre Symbolik ist vielschichtig:
- Die Sieben Kräuter als Spiegel der Natur
Die Grüne Soße besteht traditionell aus sieben frischen Kräutern:- Borretsch
- Kerbel
- Kresse
- Petersilie
- Pimpinelle
- Sauerampfer
- Schnittlauch
Diese sieben Kräuter stehen für die Frische der Natur und die Vielfalt der regionalen Landwirtschaft.
- Regionalität und Saisonalität
Die Kräuter werden traditionell in der Region Frankfurt, insbesondere im Stadtteil Oberrad, angebaut. Die Frankfurter Soße ist somit tief in der hessischen Landwirtschaft verwurzelt und steht für Heimat und Verbundenheit mit der Region. - Symbol der Einfachheit und Bodenständigkeit
Das Gericht zeigt, dass einfache, natürliche Zutaten mit der richtigen Zubereitung eine köstliche und gesunde Mahlzeit ergeben können. Es verkörpert bodenständige, traditionelle Küche ohne künstlichen Schnickschnack. - Fruchtbarkeit und Frühling
Durch die grüne Farbe wird die Soße oft mit Fruchtbarkeit, Frische und Neubeginn assoziiert. Sie gilt als Frühlingsgericht und wird besonders in der Osterzeit gegessen. - Goethes Lieblingsgericht?
Es gibt die Legende, dass Johann Wolfgang von Goethe ein großer Fan der Grünen Soße gewesen sein soll – gesichert ist das allerdings nicht. Dennoch wird sie oft mit Frankfurts berühmtestem Sohn in Verbindung gebracht.
Originalrezept der Frankfurter Grünen Soße
Es gibt viele Varianten, aber hier ist das klassische Rezept:
Zutaten (für ca. 4 Personen)
- 1 Bund Frankfurter Grüne-Soße-Kräuter (ca. 250 g, alle 7 Sorten)
- 250 g Schmand
- 250 g saure Sahne (alternativ Joghurt oder Crème fraîche)
- 2 hartgekochte Eier
- 1 TL Senf
- 1 EL Essig oder Zitronensaft
- 1 EL Öl (z. B. Raps- oder Sonnenblumenöl)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 Prise Zucker (optional)
- 100 ml Milch oder Buttermilch (je nach gewünschter Konsistenz)
Zubereitung
- Die Kräuter vorbereiten
- Die Kräuter gründlich waschen und trocken tupfen.
- Feinhacken oder – traditionell – mit einem Wiegemesser zerkleinern. (Wer es feiner mag, kann die Kräuter auch pürieren.)
- Die Basis der Soße herstellen
- Die hartgekochten Eier schälen, fein hacken oder durch eine Gabel zerdrücken.
- Mit Schmand, saurer Sahne, Senf, Essig, Öl, Salz und Pfeffer vermengen.
- Kräuter unterheben
- Die gehackten Kräuter unter die Soßenmischung rühren.
- Falls die Soße zu dick ist, mit etwas Milch oder Buttermilch verdünnen.
- Durchziehen lassen
- Die Soße schmeckt am besten, wenn sie mindestens eine Stunde im Kühlschrank zieht.
Serviervorschläge
- Klassisch mit Salzkartoffeln und hartgekochten Eiern
- Als Beilage zu Tafelspitz oder gekochtem Rindfleisch
- Mit Fisch oder Schnitzel
- Auch mit Brot und kaltem Braten ein Genuss
Die Frankfurter Grüne Soße ist ein wunderbar frisches, leichtes Gericht, das perfekt in den Frühling passt und die Kraft von sieben besonderen Kräutern in sich vereint. 🌿✨
Lass es dir schmecken! 😊