Auferstehung durch radikale Herzöffnung. Rundbrief 2025 – 56. Johannes Holey (Als Newsletter empfangen)

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Auferstehung durch radikale Herzöffnung

Ein persönliches Wort von Prof. h. c. Manfred Krames

Nun kennen mich einige als Autor oder Anbieter besonderer Geschenke aus Japan, doch nur wenige wissen, dass ich als Jugendlicher über zwei Jahre in buddhistischen Klöstern verbracht habe. Ich bewundere Buddha ebenso wie Jesus – zwei großartige Lehrmeister, die ich jenseits aller Religionszugehörigkeit zutiefst wertschätze.

Weitsicht inmitten der Kurzsicht

Was mich an Jesus am meisten beeindruckt, ist seine Fähigkeit, als Weitsichtiger inmitten Kurzsichtiger seinen Weg gefunden zu haben – einen Weg der Liebe und Toleranz.

Ehrlich gesagt: Ich könnte das nicht. Viel zu oft rege ich mich über politische Fehlentscheidungen auf oder über groteske Urteile deutscher Gerichte – etwa das eines OLG zur Wasserrechnung eines alleinlebenden Mannes, der über 75.000 Euro zahlen sollte. Das entspricht 4 bis 5 Vollbädern täglich! Doch er konnte seine Unschuld nicht beweisen und wurde zur Zahlung gezwungen.

Oder denken wir an die Millionen Menschen, die monatlich an die GEZ zahlen müssen – selbst wenn sie gar keinen Fernseher besitzen.

Moderne Ungerechtigkeiten und alte Parallelen

Zurzeit wird Touristen in den USA das Visum entzogen, kaum dass sie gelandet sind – vielleicht, weil dem Grenzschutz die Nase des Deutschen nicht passt oder kritische Kommentare auf dem Handy gefunden werden. Rückflug auf eigene Kosten ist dann noch ein Glücksfall. Viele landen im Gefängnis – ohne Gerichtsurteil. Was für ein Nährboden für Wut gegen ein Land!

Und dann denke ich an Jesus:
Ein „kirchliches“ Gericht sprach ihn schuldig – nur weil er sich als Sohn Gottes sah. Das reichte für die Todesstrafe.

Meine Güte – ich hätte gekocht vor Wut über diese Ungerechtigkeit! Jesus aber hat zu seinen Lebzeiten Nächstenliebe gepredigt, Notleidenden geholfen, Wunder vollbracht – und wurde dafür gekreuzigt.

Die große Prüfung

Ich hätte geflucht. Geschrien. Diese undankbaren Henkersknechte verflucht. Wie viele von uns drehen bei einem Falschpark-Knöllchen durch und tragen Groll gegen „die Bullen“? Wie groß wäre dann unser Hass bei einem Todesurteil trotz Unschuld?

Doch genau das war die Falle Satans:
Jesus durch Folter und Schmerz zu negativen Gedanken zu verführen.

Und wie reagierte er?

„Herr, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Ein Gebet. Für seine Peiniger. Ohne Groll. Ohne Hass. Ohne Anhaften an Leid.

Buddha sagte:

„Alles Leiden entsteht im Anhaften.“

Für mich ist das die größte Leistung, die ein Mensch vollbringen kann: Verzeihen. Vor allem denen, die uns am meisten verletzt haben.

Vergebung beginnt im Herzen – und bei uns selbst

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke – auf all das Unrecht, das mir widerfuhr:
Hinterhältigkeit meiner Ex-Partnerin, meiner Familie, Geschäftspartner, die mich reinlegten…
Dann bin ich ein wenig stolz, vergeben zu haben. Dank der Vorbilder von Jesus – und auch Buddha.

Doch die größte Hürde im Leben ist nicht, anderen zu vergeben.
Es ist, uns selbst zu vergeben.

Wie oft sind wir vom Weg abgekommen?
Wie oft haben wir auf andere gehört statt auf uns selbst?
Wie oft wurden wir seelisch krank, weil wir uns selbst verraten haben?

Der erste Schritt zur Selbstliebe

Diese radikale Selbstvergebung ist der erste große Schritt zur Selbst-Liebe.
Und es ist der schnellste Weg in den Himmel – zum Ende von Wiedergeburten.

Man muss nichts über Jesus oder die Bibel wissen – nur diese eine, letzte Tat:
Vergebung.

Wenn er unter diesen Schmerzen vergeben konnte –
dann sollten wir es uns selbst gegenüber auch versuchen.

Ein letzter Gedanke zu Ostern

Jedes Mal, wenn ich ein Kruzifix betrachte, denke ich:

„Wenn es ihm möglich war, seinen Peinigern zu verzeihen,
dann sollte es mir möglich sein, mir selbst zu verzeihen –
für meine Irrwege, meine Fehler, die verlorene Zeit,
die enttäuschten Hoffnungen, die falschen Erwartungen.“

Jesus zeigte uns den Weg in eine radikale Herzöffnung.
Damit wir das erfahren, was Beethoven in seiner letzten Sinfonie besingt:
Die bedingungslose Liebe.

Diesen Gedanken wünsche ich Ihnen zu Ostern.
Fangen Sie an – jetzt gleich!

Aus der Ferne,
Manfred
(Autor von „Nur keine Angst in der Republik“)