Die leise Stimme der Seele. Roswitha/esistallesda.de

Es war einer dieser Tage, an denen alles schwer auf ihm lastete.
Müdigkeit klebte an seinen Gedanken wie Nebel an kaltem Morgen.
Verunsichert und traurig saß er da, den Kopf in den Händen vergraben.

Sein Verstand meldete sich als Erster zu Wort:
„Ich bin verunsichert, müde und traurig!“
Seine Stimme bebte vor Erschöpfung.

Da sprach sanft das Herz:
„Entspann dich, alles wird gut…“

Der Verstand, getrieben von Zweifeln, rief aufgeregt zurück:
„Aber ich bin total fertig, vollkommen am Ende!“

Doch das Herz, ruhig wie ein tiefer See, flüsterte nur:
„Folge mir einfach…“

Der Verstand rang um Kontrolle:
„Aber wohin? Du warst doch selbst noch nie da!“

Das Herz lächelte innerlich und antwortete:
„Vertraue mir. Du wirst es lieben…“

Gerade, als der Streit zwischen Herz und Verstand lauter zu werden drohte, erhob sich eine dritte, bisher kaum gehörte Stimme – sanft, klar und voller Weisheit:
„Wenn ihr zwei endlich schweigen würdet, könnte ich euch den Weg zeigen!“
Es war die Seele.

In diesem Moment wurde alles still.

Keine Fragen mehr. Kein Drängen. Keine Angst.
Nur ein stilles Lauschen.
Und dort – in der leuchtenden Stille zwischen den Gedanken – öffnete sich ein Weg.
Ein Weg, der nicht im Außen lag, sondern tief in ihnen selbst.
Ein Weg, der schon immer da gewesen war.
Ein Weg voller Licht, Liebe und Frieden.

Und so gingen sie los – Herz, Verstand und Seele – endlich gemeinsam.

Von Herzen,

Roswitha

Bild: Rosenmagie I Danke