„Du bekommst Muttermilch ja nicht erst, wenn du gewachsen bist. Du bekommst Muttermilch, damit du wachsen kannst.“ Anja Reiche

„Es steht mir alles zur Verfügung, damit ich wachsen kann“

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Versorgung ist keine Belohnung für richtige Taten. In seinem Urwesen, stellt mir das Leben alles zur Verfügung, was ich brauche, damit ich wachsen, gedeihen, erblühen kann. Alles, damit ich jede Erfahrung machen kann, die ich hier machen soll. Alles, damit ich das hier sein kann, was ich hier sein soll. Alles, damit ich wirken kann.

Wir wurden aber anders konditioniert. Uns wurde beigebracht, dass das Leben bestimmtes/richtiges Verhalten belohnt. Gute Gefühle haben Zuspruch erfahren. Manchmal wurden sogar schlechte Gefühle mit Belohnung wettgemacht bzw. weggemacht. Bei Traurigkeit gabs nen Lolli. Bei Krankheit endlich Zuwendung.

Viel Geld haben, heißt nicht automatisch etwas richtig machen.

Wenig Geld haben heißt nicht, etwas falsch machen.

Leiden und sich abmühen zieht keine Entschädigung nach sich.

Ich muss nicht erst etwas tun, sein, um „meinen Lebensunterhalt“ zu verdienen. Weder mich anstrengen, noch glänzen. Ich muss nicht nur genug leiden und ich muss auch nicht brav genug sein, um Versorgung verdient zu haben.

Die meisten von uns leben aktuell (noch) in einem künstlichen, heißt unnatürlichen, Belohnungssystem, in dem andere entscheiden, wann ich etwas richtig gemacht habe, wann ich also etwas dafür bekomme und was. Und eigentlich stimmt das schon nicht, dass wir in diesem System leben. Dieses System lebt in uns, weil die meisten eben genauso geprägt wurden. Und viele, die sich scheinbar aus dem System gelöst haben, tragen es nach wie vor in sich und rekonstruieren es im goldenen Scheinfreiheitsmäntelchen andernorts wieder. Das Prinzip aber bleibt gleich. Was machen und dafür etwas bekommen.

In so vielen wirken Sätze wie:

Bin ich „krank“, mach ich was falsch.

Hab ich wenig Geld/Materielles/Besitz, mach ich was falsch.

Hab ich keinen Partner, mach ich was falsch.

Bin ich wütend, mach ich was falsch.

Bin ich unruhig, mach ich was falsch.

Bin ich verspannt, mach ich was falsch.

Es wäre ja anders, wenn ich ES richtig machen würde (ohne zu wissen, was ES ist).

Wenn ich erst erleuchtet bin, dann…

Wenn ich erst meine Berufung gefunden habe, dann…

Wenn ich mich genug selbst liebe, dann…

So verbringen viele ihr Leben mit Fehlersuche, durchforsten ihr Innenleben nach Selbstsabotageprogrammen (als ob sich das Leben selbst sabotieren würde) und versuchen sich zu optimieren in der Hoffnung, endlich belohnt zu werden, in der Hoffnung, dass sich das endlich auszahlt. All die Mühen… Das muss doch endlich mal was bringen! Ich nehme mich da nicht aus.

Tatsache ist aus meiner Sicht, dass eine völlig falsche sprich unnatürliche Grundannahme unter all dem liegt. Nämlich dieses Wenn-Dann-Ding.

Ich bekomme Muttermilch/Nahrung nicht erst, wenn ich gewachsen bin. Ich bekomme Muttermilch, DAMIT ich wachsen kann. Dieses Leben ist ein DAMIT-Ding.

Die Natur stellt zur Verfügung. Ganz ohne Leistung, weil sie will, dass ich gedeihe. (Wobei mir klar ist, dass auch da schon verdrehte Erfahrungen gemacht wurden, weil ich als Baby erst weinen und schreien musste, um etwas zu bekommen. Aus meiner Sicht ebenfalls unnatürlich.)

Für mich ist es total wahr, dass immer alles da ist, was ich für mein Wachstum und meine Erfahrungen brauche, DAMIT ich all das erleben kann. Das heißt auch, dass manches manchmal eben NICHT da ist, dass schräge Sachen passieren, dass ich Dinge tue oder eben genau nicht tue und mich selber wundere.

Es gibt da keinen Fehler zu finden. Den Fehler, den du suchst, gibt’s nicht.

Wie es gerade ist, ist es perfekt und unterliegt einer krassen Intelligenz. Wie es ist, ist es gut und richtig. Wofür es gut ist, wird sich zeigen.

Einmal mehr entspannt sich mein System noch tiefer. Ich KANN gar nichts falsch machen, verpassen, whatever. Und ich werde auch nicht vom Leben vergessen. Ich bin auf dem Weg in meine Urnatur, in den Urzustand, der Rückerinnerung und das Leben wird alles tun, damit ich das kann. Das Leben strebt nach Leben. Das Leben strebt nach mir wie ich gedacht bin.