Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 07. Mai

Heute ist ein guter Tag, um nicht alles zu glauben, was du denkst. Du hast dich daran gewöhnt, dass deine Gedanken wahr sind, dass du sie nicht nur ernst nehmen, sondern auch tun musst, was sie dir sagen. Oder du kämpfst gegen sie an und weigerst dich, sie ernst zu nehmen und ihnen zu folgen. Das sind die zwei Seiten einer Münze, die im Grunde nicht dazu dient, sie auszugeben, sondern nur dazu, sie dir anzusehen. Wenn du alles glaubst, was du denkst, oder dem grundsätzlich nicht glaubst, was du denkst, dann bist du unbewusst. Du bist dir nicht bewusst, wer deine Gedanken denkt und was sie verursachen. Du handelst automatisch – so automatisch, wie die Gedanken automatisch kommen und gehen.

Wenn du dir angewöhnst, das, was du denkst, nicht einfach nur zu glauben oder nicht zu glauben, dann bewegst du dich auf dein Bewusstwerden zu, was im bewussten Sein gipfelt. Wenn du deine Gedanken beobachtest, wirst du bald feststellen, dass da etwas denkt, das nicht du ist. Durch das Denken und Wahrnehmen der Gedanken beginnst du, dich mit den Gedanken zu identifizieren. Dann glaubst du, dass du nicht nur der bist, der all diese Gedanken denkt, sondern du glaubst auch, dass du diese Gedanken bist. Du identifizierst dich mit den Gedanken, und damit trennst du dich von der Wahrheit der Seele, die du bist.

Du bist nicht der Geist, der für das Denken, Fühlen und Wollen zuständig ist, und der der Intelligenz unterliegt, die dem falschen Ego unterliegt. All das gehört zu deinem feinstofflichen Körper, der vom grobstofflichen Körper bedeckt wird. Der feinstoffliche Körper wiederum bedeckt die Seele. Sie ist das, was du wirklich bist. Sie trägt das fein- und grobstoffliche Kleid der Materie, die nicht zu dem gehört, was du wirklich bist. Du bist keine Materie. Du erfährst sie nur, weil du sie erfahren wolltest, und da du sie erfahren wolltest, erfährst du sie in sehr sehr vielen der möglichen Formen. Du wanderst von Form zu Form, und das, was wandert ist die Seele, die ein Teil der spirituellen Energie Gottes ist.

Während deiner Wanderung durch die Materie empfindest du dich aber nicht als spirituelle Energie, und Gott scheint auch ganz und gar nicht zu dir zu gehören, was gewissermassen auch stimmt, denn du gehörst zu Gott, so wie eine Zelle zum Körper oder ein Funke zum Feuer gehört. Die Zelle, die den Körper verleugnet, stirbt, und der Funke, der das Feuer verleugnet, erlischt. Beide missbrauchen ihr Bewusstsein, ihr bewusstes Sein, um sich selber zu dienen, doch das Selber ist nicht das, was sie sind, sondern nur das, wofür sie sich halten. Sie halten sich also für etwas, was sie nicht sind, um Dinge zu tun, die nicht ihrer Bestimmung entsprechen.

Natürlich ist die Sache mit dem Funken und dem Feuer nur ein Beispiel, das der Veranschaulichung dient. Der Funke hat kein Bewusstsein, und das Feuer ist kein Lebewesen. Im Feuer ist keine Seele. Die Seele ist es, die Materie belebt. Sie ist es, die in materielle Hüllen hineingeht, um Erfahrungen zu machen. Feuer ist ein Element der Materie und kein Lebewesen, und daher solltest du dieses Beispiel nicht zu wörtlich nehmen. Die Zelle hingegen lebt, und die Zelle hat Bewusstsein, denn sie ist vom Bewusstsein der Seele durchflutet, das sich in die Materie begibt, um ihr Leben einzuhauchen. Natürlich ist das Bewusstsein einer Zelle nicht mit dem Bewusstsein eines Körpers zu vergleichen, ebensowenig wie eine Seele mit Gott zu vergleichen ist.

Die Seele, die du bist, ist Bewusstsein, und bewusstes Sein ist der Grund, warum du dich in die Materie begeben hast. Bewusstes Sein bedeutet nicht, einfach nur irgend etwas zu denken, zu fühlen, oder zu wollen. Bewusstes Sein bedeutet, die Wahrheit zu denken, zu fühlen und zu wollen. Die Wahrheit ist nicht das, was der Materie entspringt, zu der der Geist als feines Element zählt, sondern die Wahrheit ist das, was in der Ewigkeit verankert ist. Alles was nicht in der Ewigkeit verankert ist, mag zwar real sein, aber es ist nicht wahr, denn wenn es wahr wäre, würde es wahr bleiben. Es bleibt aber nicht, sondern es vergeht.

Bewusstes Sein bedeutet also nicht, einfach nur wahrzunehmen was ist, sondern die Wahrheit zu finden und dich wieder mit ihr zu verbinden. Du bist nicht mit der Wahrheit verbunden, denn wenn du das währst, würdest du Gott nicht verleugnen. Da du Gott verleugnest, hast du dich von der Wahrheit getrennt, und das ist die Wurzel und Ursache aller deiner Probleme. Somit dienen deine Gedanken dazu, dich an die Wurzel und Ursache deiner Probleme zu erinnern und dich wieder mit der Wahrheit, die die Lösung für alle Probleme ist, zu verbinden.

Frage dich daher bei jedem Gedanken: Ist dieser Gedanke wahr? Ist er mit der Wahrheit verbunden? Führt er mich in die Wahrheit? Hilft er mir, die Wahrheit zu erkennen? Oder ist er genau in die andere Richtung gerichtet und zieht mich in den Sog der materiellen Energie hinein? Erscheint der Gedanke in bzw. als Unwissenheit, Leidenschaft oder Tugend?

Verbindet mich dieser Gedanke mit meiner Seele oder trennt er mich von ihr? Verbindet mich dieser Gedanke mit Gott oder trennt er mich von Gott? Ist es ein bewusster Gedanke oder ein unbewusster? Verleitet mich der Gedanke dazu zu lieben oder zu hassen? Verleitet er mich dazu, zu vereinen oder zu trennen? Schürt er Vertrauen oder Angst? Bringt er mich weiter oder hindert er mich am weiterkommen?

Und dann geht es weiter: Wie fühle ich mich mit diesem Gedanken? Was fühle ich? Fühlt sich das gut an? Fühle ich Wahrheit, die Liebe ist, oder fühle ich Unwahrheit, die Nichtliebe ist? Fühle ich Barmherzigkeit und Mitgefühl, oder fühle ich Neid und Gier oder gar Zorn? Und dann kommt die Frage: Welches Wollen ergibt sich aus dem Gedanken und dem Gefühl?

Wenn du beginnst, deinen Geist zu beobachten, wirst du herausfinden, wem der Geist dient: dem falschen Ego oder der Seele. Damit findest du heraus, ob du dem Geist dienst oder er dir. Wenn dein Geist dich beherrscht, bist du nicht bewusst, und somit beginnt Bewusstseinsarbeit damit, den Geist zu beobachten, um ihn zu beherrschen. Um den Geist zu beherrschen, musst du dich mit dem verbinden und identifizieren, was sich über dem Geist befindet. Über dem Geist befindet sich die Intelligenz, über der Intelligenz das falsche Ego und über dem falschen Ego die Seele. Das falsche Ego ist sozusagen die Grenze des Bewusstseins.

Auf der inneren Grenzseite liegt das Reich der Unbewusstheit, das vom falschen Ego beherrscht wird, das die Intelligenz benutzt, um den Geist selbstsüchtig zu missbrauchen. Auf der äusseren Grenzseite liegt das Reich der Bewusstheit, das von der Seele beherrscht wird, um Gott zu dienen.

Wenn du ganz ehrlich bist, gibt es nur diese zwei Möglichkeiten, und du kannst wählen, welche der beiden Möglichkeiten dir richtiger erscheint: unbewusst dem falschen Ego zu dienen oder bewusst Gott zu dienen. Im ersten Fall bist du eine von der materiellen Energie bedeckte Seele, und alles, was du denkst, fühlst, willst und somit tust, erzeugt Karma. Somit hält dich die Bedeckung der Materie in der Materie.

Im zweiten Fall bist du eine von der materiellen Energie befreite Seele, und alles, was du denkst, fühlst, willst und somit tust, ist akarmisch, erzeugt also kein Karma. Solange du dem falschen Ego dienst, verlängerst du deine Seelenwanderung, die von Leid gekennzeichnet ist. Sobald du Gott dienst, beendest du deine Seelenwanderung und kehrst in Sein ewiges Reich der Glückseligkeit zurück, die im Wissen bewusstes Sein ist.

ICH BIN die Seele, die sich die Gedanken zurückerobert, um Wahrheit zu denken.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Leandro De Carvalho auf Pixabay

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