Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 24. Mai

Heute ist ein guter Tag, um deine grundsätzliche Identifikation zu hinterfragen. Das Wort Identifikation mag abstrakt klingen, hat aber eine essentielle praktische Bedeutung. Womit du dich identifizierst, das glaubst du zu sein. Das bedeutet nicht, dass du tatsächlich das bist, womit du dich identifizierst. Das ist nur eine Einbildung, die du durch den Glauben daran zu deiner Wahrheit machst. Wenn deine Wahrheit von der höchsten absoluten Wahrheit losgelöst ist, unterliegst du einer Illusion, und wenn du der Illusion unterliegst, lebst du nicht die Wahrheit.

Wenn du nicht die Wahrheit lebst, hat das schwerwiegende Konsequenzen, denn wenn die Lebensauffassung grundsätzlich unwahr ist, identifizierst du dich mit dem, was nicht wahr ist. Wenn du dich mit dem identifizierst, was nicht wahr ist, bildest du dir ein, etwas zu sein, was du nicht bist, und dann lebst du nicht dein Leben, sondern das Leben einer falschen Idee, der du bis an dein Lebensende hinterherjagen wirst ohne sie jemals in den Griff zu kriegen.

Du belügst dich somit selbst und dann erfährst du deinen Selbstbetrug als Erfahrung von Umständen und Situationen, die grösstenteils nicht dem entsprechen, was du willst, sondern dem, was du nicht willst. Anstatt des ersehnten Glücks erfährst du in erster Linie Leid.

Wenn du dich mit dem identifizierst, was du nicht bist und was nicht wahr ist, identifizierst du dich auch mit Glück und Leid. Beides ist aber nicht wahr, sondern nur vorübergehend real. Das Glück, das du erfährst, ist nur eine kurze Erscheinung, die kommt und geht wie eine Fata Morgana. Wahres Glück ist ewig und vergeht nicht.

Zum Glück ist aber auch das Leid nicht ewig, sondern es vergeht. Leid zeigt dir den Mangel an Wahrheit. Du leidest, weil du dich nicht mit der Wahrheit identifizierst. Du leidest, weil du in die materielle Welt gefallen bist, die nicht deine Heimat ist. Du glaubst, dass es deine Heimat wäre, genauso wie du glaubst, dass du der Körper bist. Diese materielle Lebensauffassung entspricht nicht der Wahrheit. Wahrheit vergeht nicht, dein Körper jedoch vergeht.

Du bist nicht dein Körper. Du hast einen Körper. Der wurde dir entsprechend vorheriger Aktionen und Reaktionen in einem ebenfalls von den vorherigen Aktionen und Reaktionen entsprechenden Umfeld zur Verfügung gestellt. In diesem Körper erfährst du dich und dein Umfeld. Du erfährst den materiellen Körper durch deine Nerven, die Sinne und den Geist in Form von Denken, Fühlen, Wollen und Handeln.

So agierst du, und jede Aktion löst eine Reaktion aus, durch die, in der und mit der du erneut agierst, was wieder eine Reaktion auslöst. Diese Kette an fortwährenden Aktionen und Reaktionen nennt man einerseits Leben und andererseits Karma.

Leben ist ständiger Wandel, und die Quelle des Wandels ist die Seele, die das eigentliche Lebewesen ist, das ein Fragment der Höchsten Seele und des Höchsten Lebewesens ist. Die Seele ist unendlich klein und weilt im Herzen des von ihr und anderen Seelen belebten Körpers. Der Körper ist ohne die Seele nichts wert, denn ohne die ihn belebende Seele ist er tot. Gleichzeitig ist aber auch der Körper nicht nur ein einziges Lebewesen, sondern bildet eine organische Ganzheit aus vielen individuellen Lebewesen, die durch Aktion und Reaktion dafür sorgen, dass ständiger Wandel und somit Leben stattfindet.

Der Prozess der Aktion und Reaktion findet in jeder einzelnen Zelle statt, ebenso wie er in jedem einzelnen im Körper befindlichen Bakterium stattfindet. Der Körper ist belebt von unzähligen winzigen Lebewesen, die dem Ganzen dienen, das Organismus genannt wird. Der Organismus ist ein Feld der Tätigkeiten, und der Feldherr ist die Seele.

Die Seele selber ist ungeboren, unwandelbar, alldurchdringend und unzerstörbar. Im Gegensatz zum ihr vorübergehend zur Verfügung gestellten Körper ist sie nicht materiell, dafür aber ewig. Sie ist ein winziger individueller Teil der spirituellen Energie Gottes. Das ist sie, das war sie und das wird sie immer sein. Die Seele kann niemals ihre Individualität verlieren. Das sagen die Veden, die nicht nur die Wissenschaft von Gott, sondern auch die Wissenschaft der Seele verkünden.

Aus materieller Sicht kann das in dieser Form weder durch Experimente noch durch Spekulation herausgefunden werden. Daher wissen die materialistischen Wissenschaftler nichts von der Seele. Sie können sie, da sie so klein ist, nicht mit ihren Geräten messen – ebensowenig wie sie Gott, da Er so gross ist, mit ihren Geräten messen können.

Was sie nicht messen können, existiert in ihrer materialistischen Auffassung vom Leben nicht. Daher haben sie auch das Leben nicht verstanden und werden es niemals verstehen können, da das Leben keine Auswirkung der Materie ist. Materie bringt kein Leben hervor, und auch wenn Wissenschaftler so etwas behaupten: den Nachweis haben sie bisher nicht erbracht, und den werden sie auch zukünftig niemals erbringen können, da Materie ohne das, was sie belebt, nicht leben kann.

Da die Sinne unvollkommen sind, der Geist unvollkommen ist und die Intelligenz durch materielle Verwirrung bedeckt ist, haben die Menschen keine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden ohne von ihr zu hören und das Gehörte, das aus vertrauenswürdigen Quellen stammen muss, zu glauben.

Wenn ein Mensch der materiellen Lebensauffassung unterliegt und glaubt, der Körper zu sein, der geboren wird und stirbt, dann weiss er nichts von der höchsten Wahrheit und befindet sich daher in Dunkelheit. Diese Dunkelheit kann nur durch transzendentales Wissen erleuchtet werden. Wenn aber nur materielles Wissen erlangt wird, bleibt die Dunkelheit bestehen, da dann auch die höchste Wahrheit als Quelle des Lichts, sowie das Licht selbst, das die Ausstrahlung der Quelle ist, im Dunkeln bleibt. So bleibt auch die Seele im Dunkeln.

Um Licht in die Dunkelheit zu bringen, musst du die Täuschung, die unter anderem zur Identifikation mit dem materiellen Körper führt, erkennen und überwinden: Du hast keine Seele, sondern du bist die Seele, die in die Dunkelheit gefallen ist, die ihre Herkunft, ihr Zuhause und ihre Bestimmung vergessen hat und die durch die illusionierende materielle Energie verwirrt wurde und von ihren Erscheinungen bedeckt ist.

Etwas, das nicht wahr ist, hat sich vor das Licht der Wahrheit geschoben und bedeckt den ewigen Himmel der nicht-materiellen Wirklichkeit. Du identifizierst dich im Schatten der Wirklichkeit, der nur eine verzerrte Spiegelung der ewigen Wahrheit ist, mit einem illusorischen Teil, der sich als vom Ganzen getrennt betrachtet.

Du hast vergessen, dass du ein individueller Teil des Ganzen bist, und dass es deine Aufgabe und deine Bestimmung ist, dem Ganzen in Liebe zu dienen. Stattdessen dienst du dem falschen Ego, das nur ein vergänglicher Teil der māyā ist, der illusionierenden materiellen Energie, die als Absonderung dem Ganzen dient, indem sie den abgesonderten abtrünnigen Teilen des Ganzen durch Leid vor Augen führt, dass sie sich von der Wahrheit entfernt haben.

ICH BIN die sich selbst bewusst werdende belebende Energie, die fortan dem Ganzen dient.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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