Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 11. August

Heute ist ein guter Tag, um die materielle Welt einmal aus spiritueller Perspektive zu betrachten. Du hast dich so sehr an die Welt der Dinge, in der du dich offensichtlich befindest und die dich umgibt, gewöhnt, dass du sie als einzige Wirklichkeit ansiehst. Sie ist zwar wirklich, aber sie ist weder die einzige noch die Höchste Wirklichkeit. Die materielle Welt, die du so gut kennst und in der du dein Leben verbringst, ist nicht alles. Im Grunde ist sie nur so etwas wie eine Spielwiese, auf der sich rebellierende Seelen austoben, ihre Wünsche erfüllen und die körperlichen Sinne befriedigen können.

Diese Art, das Leben zu verbringen, entspricht aber nicht dem eigentlichen Ziel des Lebens. Das ist nur das Ziel der rebellierenden Seelen. Sie wollen ihre Rebellion ausleben, und während sie das tun, reiten sie auf den Wellen der Leidenschaft und Unwissenheit, säen entsprechende Pflanzen und ernten, was sie säen: Früchte des Leids.

Die Rebellen leben nicht das Wesen ihrer Seele, sondern das ihres Widersachers, des falschen materiellen Egos. Sie führen kein frommes und rechtschaffenes Leben, sondern ein sündhaftes und schädliches. Sie entwickeln nicht die natürlichen spirituellen Eigenschaften der Seele, sondern bilden die unnatürlichen materiellen Eigenschaften des Schattenselbst aus.

Wenn du die materielle Welt aus spiritueller Perspektive betrachtest, dann siehst du ein Kommen und Gehen der Illusionen. Etwas taucht auf, baut sich auf, macht sich wichtig und verschwindet wieder. Die Illusion dabei ist nicht die Erscheinung an sich, sondern die Identifikation mit der Erscheinung. Das, was du als wirklich betrachtest, machst du zu deiner Wirklichkeit.

Dabei vergisst du, was deine eigentliche Wirklichkeit ist und was du wirklich bist. Und so identifizierst du dich mit dem, was nicht wahr ist, vergisst das, was wahr ist, machst das Falsche zum Wahren und verlierst dich dann in der von dir selbst erzeugten Verdrehung der Wirklichkeit – immer auf der Suche nach Befriedigung und Genuss.

Rechtschaffen bedeutet, das Rechte zu schaffen, und das Rechte ist das, was mit der Wahrheit und nicht mit der Lust eins ist. Dabei geht es nicht um die Vorgaben und Dogmen von Menschen, Kirchen oder anderen Organisationen, die dir sagen, was du zu tun hast, da sie nur dann, wenn du tust, was sie dir sagen, Macht über dich ausüben können. Fromm zu sein bedeutet nicht, niederzuknien und dich schuldig zu fühlen, weil ein Priester dir sagt, dass du schuldig bist, weil du nicht tust, was er für richtig hält.

Die Priester der heutigen Zeit sind in vielen Fällen Lügner. Sie geben vor, Gott zu vertreten, und dabei sind sie nicht einmal Gottes Freund, geschweige denn Sein Geliebter oder gar Sein Diener. Sie kennen Ihn nicht einmal. Und wenn das so ist, dann sind auch sie Rebellen, die ihre Rebellion aber hinter dem Gewand eines Priesters verstecken.

Das bedeutet nicht, dass kein Priester wahrhaftig ist. Aber wenn dir jemand Angst einflösst und dich für schuldig erklärt, dann ist er kein Priester, sondern ein Dämon. Er bekämpft dich, anstatt dir wirklich zu helfen. Er bekämpft Gott, anstatt Seine Wahrheit zu verkünden. Er trennt dich von Gott und führt dich in die Dunkelheit, anstatt dich ins Licht der Liebe zu Gott zu führen.

Derartige Priester werden in der heutigen Zeit nicht mehr benötigt. Was nützt einer, der schlaue Worte spricht, aber böse Taten tut? Was nützt einer, der behauptet, im Namen Gottes die Wahrheit zu sagen, dabei aber nur einen falschen Gott für seine ideologischen Zwecke missbraucht? Was nützt eine Predigt, die dich nicht in die Liebe, sondern in die Angst führt?

Es ist kein Wunder, dass so viele Menschen Probleme mit Gott haben, da sie nicht gelernt haben, Gott anzuerkennen wie Er ist und vor allem Gott zu lieben wie Er ist. All diese Menschen, die Probleme mit Gott haben, wissen nicht, was Gott ist. Sie wissen nicht, wie liebenswert Er ist, wie barmherzig Er ist, welche Füllen Er besitzt und welche Eigenschaften Er hat. Sie betrachten Gott als Gegner, der ihnen nur übel mitspielt und böses will. Was für eine unglaubliche und lächerliche Verdrehung der Tatsachen…

Die Dunkelheit des Lebens der Rebellen muss mit dem Licht des Wissens gesprengt werden, und die Sprengung ist ein Akt der Liebe. Solch eine Sprengung zerstört nicht das Gute und Wahre, sondern das Böse und Falsche, das das Gute und Wahre bedeckt. Solch eine Sprengung baut Wahres auf. Sie errichtet spirituelle Tempel der Liebe in den Herzen der Menschen, und nur wenn das Herz wieder zum spirituellen Tempel wird, kann die materielle Welt auch aus spiritueller Perspektive betrachtet werden.

Die spirituelle Perspektive entsteht nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Herzen. Das Herz ist der Sitz der Seele, und nicht der Kopf. Also musst du, um die Welt einmal aus der spirituellen Perspektive der Seele zu betrachten, den Kopf verlassen und ins Herz einziehen. Das heisst nicht, dass du nicht mehr denken sollst. Denken, fühlen und wollen sind die Tätigkeiten des Geistes, und diese Tätigkeiten lassen sich nicht abstellen. Sie können pausieren, und eine derartige Pause ist oftmals sogar recht gut, hilfreich und sinnvoll, aber völlig abstellen lassen sie sich nicht. Das ist auch nicht vorgesehen, denn wäre es vorgesehen, dann wäre der Mensch nicht mit dem Werkzeug des Geistes ausgestattet.

Die Frage ist also: wofür? Wofür soll der Geist eingesetzt werden, und warum sollte ich das Leben und die Welt überhaupt einmal aus spiritueller Perspektive betrachten?

Grundsätzlich kann der Geist auf zwei unterschiedliche Arten verwendet werden: eigennützig und uneigennützig. In anderen Worten: Er kann Werkzeug der Liebe oder Werkzeug der Angst sein. Ersteres entspringt dem Herzen, Letzteres dem Kopf. Das Herz kann denken, fühlen und wollen, und der Kopf kann denken, fühlen und wollen. Es kommt also nicht auf die Tätigkeit als solche an, sondern auf das, was diese Tätigkeit auslöst. Ist Liebe der Auslöser deines Denkens, Fühlens und Wollens oder ist es Angst?

Wenn es Liebe ist, ist die Tätigkeit uneigennützig. Alles Eigennützige entspringt dem Kopfgeist, der als Werkzeug des rebellischen falschen Egos tätig ist. Das Uneigennützige entspringt dem Herzgeist, dem Werkzeug der liebenden Seele.

Das wirst du vielleicht nicht hören wollen – vor allem, wenn du ein Rebell bist. Aber es ist die Wahrheit, und die Wahrheit ist auch, dass du als Rebell ans Leid gebunden bist. Leid ist Folge der Rebellion, und wenn du das Leid beenden willst, musst du aufhören, zu rebellieren.

Du kannst nur aufhören zu rebellieren, wenn du dich, dein Leben, dein Denken, Fühlen und Wollen aus spiritueller Perspektive betrachtest. Diese Perspektive ist die Höhere Perspektive. Es ist die Perspektive der Ebene, die sich über der der Probleme befindet. Wenn du also deine Probleme lösen willst, dann musst du die höhere Perspektive einnehmen, und selbst wenn sich aus materieller Sicht das Herz unterhalb des Kopfes befindet, so steht es aus spiritueller Sicht doch darüber.

Der Aufstieg des Bewusstseins ist nicht materieller Art. Das Bewusstsein kann nur aufsteigen, wenn es sich höher entwickelt, und das Höhere liegt unter dem Hochmut. Der Kopf sagt: Ich bin besser, schlauer und intelligenter. Ich weiss mehr als du, und ich weiss, was richtig ist. Ich stehe über dir. Das Herz antwortet: Alles was du weisst, ist das, was du dir einbildest. Du nimmst Wissen auf, verarbeitest es zu einem Bild und prägst damit dich und deine Tätigkeiten. Das ist unbewusst. Die bewusste Art zu denken, zu fühlen und zu wollen, kommt aus mir, denn ich bin die Liebe, die spontan und uneigennützig ausfliesst, anstatt eigennützig tätig zu sein. Und wenn ich nicht mehr schlage, kannst du nicht einmal mehr denken.

Nur die Liebe ist ewig – Irrtum kommt und vergeht.

Aus spiritueller Sicht geht es darum, die Rebellion zu beenden. Am Ende der Rebellion kehrt die Liebe zurück, und sie ist es, die nicht nur das eigene Sein, sondern auch die Welt verwandelt. Sie flutet die Dunkelheit mit Licht und erneuert das Innen wie das Aussen. Ihre uneigennützige Tätigkeit ersetzt die eigennützige Tätigkeit des falschen Selbst, und so kommt die Seele wieder zum Vorschein, die von der Rebellion in den Hintergrund gedrängt wurde.

Solange du dich gegen die uneigennützige Liebe wehrst, die auf Gott, Seine Schöpfung und Seine Geschöpfe gerichtet ist, rebellierst du. Selbstsucht ist die Rebellion, und ihr Anführer ist das falsche Ego. Erhebe dich über den Herrscher des Kopfes und verbinde dich mit dem Herrscher des Herzens. Er ist die beherrschte Seele, die dem wahren Herrscher in Liebe dient. Das ist die ewige Beziehung der Seele, und sie wieder zu beleben ist der eigentliche Grund deines Lebens. Das Höchste Ziel ist die Liebe zu Gott.

ICH BIN die spirituelle Neugeburt der ewigen Liebe zu Gott.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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