Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 17. August

Heute ist ein guter Tag, um dich zu besinnen. In diesem Zeitalter des Kali, dem Zeitalter der Heuchelei, Lüge, Spaltung und Unwissenheit, sind nur die wenigsten Menschen besonnen. Die meisten sind unbewusst und irren mehr oder weniger hilflos in der Dunkelheit umher, die dadurch entsteht, dass etwas das Licht bedeckt. Diese Dunkelheit halten sie für das normale Leben, und so beschweren sie sich über die Schwere, leiden am Leid, sterben einen langsamen Tod und versuchen dabei fast gewaltsam, nicht hinzusehen – selbst wenn jede neue Normalität noch unnormaler und schlimmer wird als die vorherige.

Die vielen so aussagekräftigen Themen, die gerade in dieser Zeit vermehrt bei jedem Einzelnen hochkommen, um sich der Seele zu zeigen, werden missachtet, verdrängt und beiseite geschoben, anstatt angenommen, erkannt und aufgelöst zu werden. Es ist scheinbar leichter, an Illusionen festzuhalten, als sich zuzugestehen, dass das eigene Leben auf dem Fundament der Illusion ruht und kurz davor ist, zusammenzubrechen. Es ist scheinbar leichter, sich nicht verantwortlich zu fühlen, als die Verantwortung zu übernehmen.

Um Verantwortung zu übernehmen, müssen Antworten gefunden werden, und um Antworten zu finden, musst du die richtigen Fragen stellen – Fragen, die über die Illusion hinausgehen und die Licht in die Dunkelheit bringen. Diese Fragen zu stellen, setzt voraus, den Zustand der Trägheit zu verlassen, in den du gefallen bist. Du bist tief gefallen, doch die gute Nachricht lautet: Der Fall ist nicht das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem ist vielmehr die Anhaftung an das, was nicht wahr ist.

Nur wenn du diese Anhaftung beendest, dich also von dem, was nicht wahr ist, loslöst, kannst du dich über die Unwissenheit, in die du gefallen bist, erheben, und nur wenn du dich darüber erhebst, kannst du den Bereich des Niederen verlassen, den du für deine Höchste Wirklichkeit hältst.

Das ist auf zwei Arten möglich: Wissen und Hingabe. Im Normalfall ist es jedoch schwer, dich hinzugeben, wenn du gar nicht weisst, wem du dich hingeben kannst, und somit ist der übliche Weg, dich über die Dunkelheit der Unwissenheit zu erheben der, Wissen über das Licht zu erlangen.

Was das Erheben so schwer macht, ist, dass du an dieser Wirklichkeit anhaftest. Du willst nicht wissen, was du nicht weisst, da du bevorzugst, das, was du glaubst, aufrechtzuerhalten. Du hältst an dem fest, was du kennst, denn du hast es lieb gewonnen – selbst wenn es dir gar nicht gefällt. Und da du daran festhältst, ist es nicht nur real, sondern deine Wirklichkeit: das, was für dich wirkt und worin du wirkst. Es wirkt, indem du dein Denken, Fühlen und Wollen darauf ausrichtest. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Ausrichtung positiv oder negativ ist.

Solange du auf das Vergängliche ausgerichtet bist, ist das Vergängliche deine Wirklichkeit. Aber: Wer am Vergänglichen anhaftet, der verpasst die Ewigkeit.

Du kommst aus der Ewigkeit, und du gehst in die Ewigkeit. Die Ewigkeit ist deine Heimat, doch du bist gefangen in der Ferne jenseits des ewigen Jetzt, das deine Heimat ist. Die Distanz ist jedoch nicht zeitlicher oder räumlicher Natur, sondern es ist eine Distanz im Bewusstsein und somit im Wissen und in der Schwingung. Dein Bewusstsein hat seine Heimat verlassen, sich selbständig gemacht und dabei vergessen, was und wo deine Heimat ist. Wenn du dich erinnerst, kannst du vom einen Moment auf den anderen aus dem Gefängnis befreit werden. Es ist das Gefängnis der materiellen Identifikation.

Das, was du wirklich bist, ist eine ewige spirituelle Seele. Um das wirklich zu verstehen, musst du verstehen, dass es zwei Wirklichkeitsebenen gibt. Diese beiden Wirklichkeiten sind zwei vollkommen unterschiedliche Energien, die aber einer gemeinsamen Quelle entspringen. Die Energien haben also einen Ursprung, und der Ursprung ist die Ursache aller Ursachen. Der Ursprung ist Gott, und Gott ist nicht eine seiner Energien, sondern die Persönlichkeit, von der diese Energien ausgehen, und die nicht nur hinter, sondern auch über diesen Energien steht.

Wer behauptet: Alles ist Energie, hat nicht verstanden, dass sich Energien nicht selber erzeugen können. Es gibt keine Energie, die nicht einer Energiequelle entspringt, die also nicht verursacht wird. Die Quelle unterscheidet sich von dem, was ihr entspringt: Die Quelle ist keine Energie, sondern die Ursache der Energie. Die Ursache ist nicht energetischer Natur, sondern sie ist ein Bewusstsein, das Energie erzeugt. Gott ist die Ursache aller Ursachen.

Das Bewusstsein Gottes erzeugt vielfältige Energien. Die beiden wesentlichen sind jedoch die spirituelle und die materielle Energie. Die spirituelle Energie ist die innere Energie der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Sie ist feiner und höher als die äussere materielle Energie. Das Äussere ist immer Ausdruck des Inneren, und so ist auch die äussere materielle Energie nur eine verdichtete und verzerrte Spiegelung der inneren spirituellen Energie. Die innere spirituelle Energie ist die Höhere Wirklichkeit. Sie ist die Ewigkeit, in der es zwar auch Zeit gibt, die aber nicht, wie in der materiellen Natur, aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besteht, sondern nur aus der Gegenwart, die ewig ist.

Die spirituelle Welt ist das innere Königreich Gottes. Das Königreich ist belebt und somit voll individueller Vielfalt, ausgedrückt durch liebevolle Beziehungen, die nicht vergehen, da sie ewig sind. Die Beziehungen sind die der Teile zum Ganzen oder die der Seelen zum Herrn. Der Herr, der Höchste Persönliche Gott, hat zwei wesentliche Energien (spirituell und materiell) und drei wesentliche Aspekte: die unpersönliche Ausstrahlung (Brahman), die lokalisierte Überseele bzw. das Höchste Selbst (Paramatma) und die Höchste Persönlichkeit (Bhagavan).

Die Höchste Persönlichkeit Gottes ist der wahre Herrscher und der letztendliche Besitzer und Geniesser von allem. Niemand steht über Ihm und niemand kommt Ihm gleich, da nur Er über Reichtum, Macht, Ruhm, Schönheit, Wissen und Entsagung in unbegrenzter Vollkommenheit verfügt. Er ist der eigentliche Schöpfer, und alle Lebewesen sind Seine Geschöpfe. Sie sind Teil der spirituellen Energie und verfügen über einen freien Willen, der es ihnen ermöglicht, eine Wahl zu treffen.

Sie können wählen, ihre ewige Bestimmung als fragmentarische Funken Gottes zu leben, indem sie dem Herrn im spirituellen Königreich in liebevoller Hingabe dienen oder das spirituelle Königreich zu verlassen, um die materielle Natur zu beleben, die äussere materielle Energie zu erfahren und die Materie zu geniessen.

Wenn sie mit der materiellen Energie in Berührung kommen, verlieren sie ihren Status als ewig befreite Seele und werden bedingt. Dann wird die spirituelle Seele von zwei materiellen Hüllen umgeben und bedeckt: einer subtilen feinstofflichen und einer grobstofflichen. Die feinstoffliche Hülle, auch feinstofflicher Körper genannt, besteht aus falschem Ego, Intelligenz und Geist. Die grobstoffliche Hülle, der grobstoffliche Körper, besteht aus den Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.

Aufgrund der Berührung mit der materiellen Energie entsteht eine falsche Identifikation. Die Seele beginnt sich mit der Spiegelung der Höchsten Wirklichkeit zu identifizieren, aber nicht länger mit der Höchsten Wirklichkeit an sich. So bildet sich als erstes das falsche Ego, das die Identifikation mit dem grobstofflichen Körper und der ihn umgebenden grobstofflichen Natur erzeugt. Die Seele identifiziert sich also mit grober Materie, obwohl sie ursprünglich das spirituelle Selbst (Ego) ist und einen nichtmateriellen spirituellen Körper hat. Diese falsche Identifikation ist mit Unwissenheit gleichzusetzen und entspricht einer Illusion, aus der nur weitere Illusionen hervorgehen können.

Dann beginnt die rebellierende da abtrünnige Seele, materielle Dinge zu analysieren und zu beurteilen, wodurch sie sich tiefer in die Stofflichkeit begibt und noch gröber wird. Dann nimmt das Bewusstsein durch das Medium der Sinne die Materie direkt wahr, wodurch der feinstoffliche Geist entsteht, dessen Tätigkeit aus Denken, Fühlen und Wollen besteht, was die Handlungen des grobstofflichen Körpers erzeugt.

Aus dieser feinstofflichen Entwicklung heraus ergibt sich die grobstoffliche Sichtweise des Ich bin das und Das ist meins. Dadurch verlagert sich das natürliche Selbstverständnis der Seele, Gottes Diener zu sein, in das verzerrte Selbstverständnis Diener der Sinne zu sein, und dabei aber zu glauben, die Sinne zu beherrschen.

So wird die spirituelle Seele gebunden und vom fein- und grobstofflichen Körper bedeckt. Dadurch gerät das wahre spirituelle Selbst in den Hintergrund und wird mehr und mehr vergessen. Und dann handelt der grobstoffliche Körper aufgrund der feinstofflichen Tätigkeiten und erzeugt karmische Reaktionen, die erfahren werden müssen. Da sie erfahren werden müssen, werden diese Reaktionen vom feinstofflichen Körper mitgenommen, wenn der grobstoffliche Körper abgelegt wird. So verstrickt sich die bedingte Seele im Karma-Kreislauf.

Unter diesen Voraussetzungen macht es nicht nur Sinn, sondern ist es unerlässlich, dich wieder zu besinnen. Besinne dich auf deine wahre Identität als ewige Seele und lass die Anhaftung an alles, was nicht ihrer und somit deiner Höchsten Wirklichkeit entspricht, los.

Das, was aus Perspektive der Höchsten Wirklichkeit nicht wahr ist, ist das, was dich an die niedere Wirklichkeit bindet. Die Höchste Wirklichkeit ist die Wirklichkeit der Höchsten Persönlichkeit Gottes, mit der du eine ewige Beziehung hast. Um also das, was nicht wahr ist, loszulassen, könntest du dich an das, was wahr ist, anhaften.

Wenn du eine Anhaftung an die Höchste Persönlichkeit Gottes entwickelst, verlierst du die Anhaftung an alles, was dich von dieser Beziehung abhält. Da die Beziehung mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes ewig ist, musst du die Anhaftung an alles Vergängliche loslassen. Wer am Vergänglichen anhaftet, der verpasst die Ewigkeit.

ICH BIN der ewige Diener, der in seine wahre Bestimmung zurückkehrt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Lothar Dieterich auf Pixabay

https://www.lebensrichtig.de/tagesbotschaft/id-0817.html