Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 10. September

Heute ist ein guter Tag, um zuzuhören. Höre, ob Gott mit dir spricht, und ob Er dir etwas zu sagen hat. Anstatt die Stille in dir mit LĂ€rm zu fĂŒllen: Sei still und höre in die Stille hinein. Sei still und höre, ob Gott dich ruft. Solange du mit den Dingen beschĂ€ftigt bist, von denen du glaubst oder hoffst, dass sie dich glĂŒcklich machen, obwohl sie das noch nie getan haben, gerade nicht tun und auch niemals tun werden, solange wirst du nichts hören, da du nicht bereit bist, zuzuhören.

Um zuzuhören musst du innehalten in dem, was du gerade tust. Das bedeutet nicht, dass du gleich kĂŒndigen oder Urlaub nehmen und alles stehen und liegen lassen sollst. Das Zuhören erfordert Ruhe, diese Ruhe jedoch ist vor allem durch innere Stille gekennzeichnet, und nicht durch Ă€ussere Zeit. Eine Minute Stille kann mehr bewirken als ein ganzes Leben lang LĂ€rm.

Du kannst innerlich ruhig oder unruhig sein, und zwar egal, was du tust. Du kannst still sein oder laut: der Unterschied zwischen beidem besteht in dem, was du bist. Bist du wahr oder unwahr, bist du gebend oder nehmend, bist du Seele oder falsches Ego, bist du das, was du willst oder das, was Gott will, bist du demĂŒtig oder hochmĂŒtig? Innehalten bezieht sich nicht aufs Tun, sondern aufs Sein.

Du bist nicht der LĂ€rm, sondern die Stille. Du bist nicht deine Gedanken, GefĂŒhle oder WĂŒnsche, denn du bist nicht dein Geist. Du bist auch nicht dein Handeln, denn du bist nicht der handelnde Körper. Du bist das, was die TĂ€tigkeit des Geistes und die TĂ€tigkeit des Körpers ermöglicht. Geist und Körper sind HĂŒllen, die das, was du bist, bedecken. Sind diese HĂŒllen mit dem LĂ€rm ihrer unbewussten TĂ€tigkeiten gefĂŒllt, so kann keine Wahrheit hervorkommen, und es kann auch keine hineingegeben werden. In ein volles GefĂ€ss passt nichts mehr hinein.

Findest du nicht auch, dass es Sinn macht, das mit LĂ€rm gefĂŒllte GefĂ€ss erst einmal zu leeren, es also mit der Stille des Nichts zu fluten, damit es daraufhin mit Wahrheit gefĂŒllt wird?

Was wĂ€re das fĂŒr ein Leben, das aus der Wahrheit der Stille heraus gelebt wird, anstatt aus der Illusion des LĂ€rms? Die Wahrheit ist kein ohrenbetĂ€ubender LĂ€rm, der mit dem Megaphon auf alle Strassen hinausgeschrien und ĂŒber alle KanĂ€le in die Welt verbreitet wird, um jeden, der nicht darauf hört, zu richten. Die Wahrheit kommt auch nicht aus dem LĂ€rm, sondern aus der Stille. Letztendlich kommt Wahrheit nicht aus dem Aussen, sondern aus dem Innen. Das Äussere ist bestenfalls Ausdruck der Wahrheit, nicht aber die Wahrheit an sich.

Selbst der Urknall entstand nicht aus einem LĂ€rm heraus, sondern aus vollkommener Stille. Diese Stille ist einzig und allein mit dem OM gefĂŒllt, dem omkara, bestehend aus a, u und m, das ein Zeichen der Kraft der Wahrheit der Stille ist, aus der etwas, ja sogar alles, werden kann. Das ist der Göttliche Impuls, der den Willen Gottes transportiert. Aus LĂ€rm kann nichts hervorkommen ausser noch mehr LĂ€rm. Die Stille aber bietet Raum, um mit Wahrheit gefĂŒllt zu werden, sodass sich die Wahrheit aus der Stille heraus ausdrĂŒcken kann. Stille ist das nicht Manifeste, aus dem heraus sich Etwas manifestieren kann. Der Same des Lebens wird in die Stille gelegt. Alles andere ist ja bereits Ausdruck von etwas, kann somit nichts Neues gebĂ€ren.

Sobald du still wirst und aufhörst, dich mit dem zu identifizieren, was du gerade tust, da du dich mit dem identifizierst, was du willst oder nicht willst, schaffst du einen inneren Raum der Stille, der es dir ermöglicht, einzutauchen und zuhören, da du den LĂ€rm abgeschaltet hast. Im LĂ€rm gibt es keinen Raum fĂŒr Stille. Stille ist kein Raum fĂŒr LĂ€rm. Aber in der Stille gibt es unendlich viel Raum fĂŒr Wahrheit. Wahrheit ist nicht Teil des LĂ€rms, sondern Urgrund der Stille. Wahrheit zeigt sich nicht als LĂ€rm, sondern als Stille. Wahrheit ist nicht laut, sondern still.

Lass mich dir ein Beispiel geben, damit du verstehst, was ich meine: Ein Busfahrer ist ein Mensch, der gerade einen Bus fĂ€hrt. Identifiziert sich der Mensch, der den Bus fĂ€hrt, mit dem, was er tut, dann ist er der Busfahrer, und nicht die Seele, die in einem menschlichen Körper steckt und als Mensch einen Bus fĂ€hrt. Wenn er der Busfahrer ist, ist er nicht offen fĂŒr Neues, was sich jenseits des Busfahrens abspielt. Er ist dann auch nicht offen fĂŒr die Wahrheit. Die Wahrheit ist: er ist der Mensch, der gerade einen Bus fĂ€hrt, und der weiss, dass er kein Mensch ist, sondern eine Seele, die den Körper des Menschen belebt, da sie ihn beseelt.

Die Seele, die gerade als Mensch einen Bus fĂ€hrt, weiss, dass sie in Wirklichkeit das nichtmaterielle Lebewesen – die Seele – ist. Sie hat sich in einen menschlichen Körper inkarniert, um sich zu erinnern, um sich als Seele zu erkennen, zu lĂ€utern, zu wachsen, zu  verwirklichen, zu dienen, zu lieben, und dadurch zu Gott zurĂŒck zu finden. Der Busfahrer hingegen, der sich fĂŒr den Busfahrer hĂ€lt, weiß von all dem nichts, denn er identifiziert sich mit dem Fahrer des Busses, nicht aber mit der Seele, die den Körper fĂ€hrt, der den Bus fĂ€hrt. Er kennt nur den LĂ€rm des Strassenverkehrs und der FahrgĂ€ste, aus dem immer wieder nur neuer LĂ€rm erzeugt wird.

Von der Stille, durch die der Bus fĂ€hrt, und in der sich der Busfahrer als Seele eigentlich befindet, weiss er nichts. Das ist die Wahrheit, die er nicht kennt. Stattdessen identifiziert er sich mit dem, was nicht wahr ist. Er identifiziert sich mit dem LĂ€rm, der ĂŒber die Stille gestĂŒlpt wurde, und der die Stille mit Unwahrheit bedeckt. Die Stille ist der Raum der Wahrheit, in der die Wahrheit erfahren werden kann. Der LĂ€rm ist die Illusion, in der nur Illusion erfahren wird. Das erzeugt Leid, das Teil des LĂ€rms ist und eigentlich nur darauf hinweist, dass es Sinn machen wĂŒrde, in die Stille zu gehen, um die Wahrheit kennenzulernen.

Der Unterschied zwischen Seele und Busfahrer ist fein aber wichtig, denn die Identifikation mit dem, was nur ein vorĂŒbergehender Zustand, nicht aber deine ewige Wirklichkeit ist, fĂŒhrt dazu, dass du nicht hören kannst, was Gott in dir zu dir spricht. Die Illusion macht so viel LĂ€rm, dass du nicht hören kannst, welche Wahrheit aus der Wirklichkeit der Stille kommt. Stille benutzt kein Megaphon, um sich mitzuteilen und den LĂ€rm zu ĂŒbertönen. Das hat sie auch nicht nötig.

Es wĂ€re fĂŒr dein weiteres Leben förderlich, wenn du lernen wĂŒrdest, zuzuhören. Gott weilt in deinem Herzen und begleitet und beobachtet dich dein ganzes Leben lang. Immer und zu jeder Zeit ist Er der beste Freund an deiner Seite, den du nicht beachtest, da du den LĂ€rm interessanter und wichtiger findest als Ihn. Von Zeit zu Zeit ruft Er dich, da Er etwas mitteilen möchte. Wenn du aufgrund all des LĂ€rms zu beschĂ€ftigt bist, um Seinen Ruf zu hören, wartet Gott geduldig, bis du bereit bist, ihm zuzuhören. FĂŒr Ihn ist das kein Problem. Gott hat alle Zeit der Welt, denn die Zeit geht aus Ihm hervor. Sie ist Sein Werkzeug, mit dem er dich bearbeitet, damit du wieder zu einem leeren GefĂ€ss wirst.

FĂŒr dich aber ist es ein Problem, wenn du Ihn und Seinen Ruf nicht hörst, denn wĂ€hrend du eifrig damit beschĂ€ftigt bist, wichtigere Dinge zu tun, als Gott zuzuhören, erzeugst du jede Menge Karma, und so bindest du dich an die Reaktionen auf deine Handlungen, die du als Wirkungen erfahren musst, weil du sie verursachst. Das hĂ€lt dich davon ab, zu erfahren, was du wirklich bist, und da du nicht hören willst, was du wirklich bist und dich somit auch nicht nach der Wahrheit richtest, erfĂ€hrst du Leid.

Wenn du wissen willst, was du wirklich bist, dann höre zu. Opfere den inneren LĂ€rm, der durch falsche Identifikation entsteht, auf dem Altar der Stille. Wenn du den LĂ€rm opferst, schaffst du Ruhe. Du erschaffst einen neuen inneren Raum, da du dich leer machst. Im neu gewonnenen Raum der Stille, inmitten dieses so wunderbaren GefĂ€sses, wird dann eher frĂŒher als spĂ€ter ein zarter Ruf ertönen. Höre zu und folge dem Ruf. Er fĂŒhrt dich zu dem, was du wirklich bist, und was du wirklich bist, ist ein winziger Teil des Rufenden. Der Herr ist dein Höchstes Selbst. Um das zu hören, musst du alles andere aufgeben.

ICH BIN die Wahrnehmung, deren Aufgabe darin besteht, die Wahrheit zu nehmen, die Gott mir mitteilt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tā und im ƚrÄ«mad-Bhāgavatam verkĂŒndet wird.

Bild von SzilĂĄrd SzabĂł auf Pixabay

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